Freiwillige vor! – Mehr Anreize für den Dienst an der Gesellschaft!

Freiwilligendienste sind für junge Menschen eine hervorragende Möglichkeit um neue
Bereiche kennenzulernen, erste berufliche Erfahrungen nach der Schule zu sammeln und
um einem möglicherweise voreiligen Einstieg in die kommende Berufsausbildung
vorzubeugen. Erfahrungsgemäß mündet ein abgeleisteter Freiwilligendienst in einigen
Fällen erst in den in diesem Rahmen kennengelernten Beruf. 

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass echte Anreize für das Ableisten eines
Freiwilligendienstes gesetzt werden. Konkret fordern wir Junge Liberale Bayern zur
Attraktivitätssteigerung von sozialen und ökologischen Freiwilligendiensten: 

  •   die Einführung der Möglichkeit den Freiwilligendienst zum einen unbürokratischer
      innerhalb Deutschlands an zwei verschiedenen Einsatzstellen zu absolvieren. Zum
      anderen soll die Option bestehen den Dienst zunächst ein halbes Jahr in
      Deutschland und danach ein weiteres halbes Jahr im Ausland zu leisten (sog.
      „Zwei-Stationen-Lösungen“). 
  •   einen Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung in Höhe des BAföG-Höchstsatzes für
      einen in Deutschland abgeleisteten Freiwilligendienst. 
  •   eine anzuerkennende Verbesserung des Abiturnotenschnitts im Rahmen der Hochschulbewerbung um 0,1 für ein halbes Jahr und um 0,2 für ein ganzes Jahr. 
  • Letzteres bildet dabei gleichzeitig die anrechenbare Höchstgrenze. Des Weiteren
      soll in der ZEQ-Quote (sog. “Talentquote”) ein Freiwilligendienst im Speziellen
      Anerkennung finden und der Anteil an der ZEQ-Quote für medizinische Studiengänge
      von 10% auf 20% zu Lasten des Auswahlverfahrens der Hochschulen erhöht werden.
      Ein dazu äquivalentes Vorgehen im Rahmen von anderen Studiengängen ist
      wünschenswert. 

  Ein solcher Freiwilligendienst mit den entsprechenden oben genannten Vorteilen kann
  bei einer Einrichtung absolviert werden, die folgende zwei Voraussetzungen erfüllt: 

  1.   Die jeweilige Einrichtung übernimmt einen Teil der insgesamt an den
      Freiwilligendienstleistenden zu entrichtenden Aufwandsentschädigung. Die Höhe
      dieses Teils orientiert sich an der bisher geltenden Beitragsbemessungsgrenze
      für die allgemeine Rentenversicherung von sechs Prozent. Dieser Mindestbetragkann branchenabhängig unterschritten werden. Zudem besteht die Möglichkeit einen  Teil dieses Grundstocks in Form von adäquaten Sachleistungen zu gewähren. Dies  umfasst insbesondere die Bereitstellung von Verpflegung, Unterkunft und   Dienstkleidung.  
  2. Die jeweilige Einrichtung muss auf einem noch einzurichtenden Online-Forum
      gelistet sein, welches, neben einer Informationsgrundlage zum
      Freiwilligendienst, es den Freiwilligendienstinteressenten ermöglicht sich ein
      Bild von sämtlichen Stellenangeboten zu machen und sich auf einfachem digitalem
      Wege zu bewerben. Institutionen, die in einem Sektor agieren, welcher unter
      einem besonderen Fachkräftemangel leidet, sollen besonders hervorgehoben werden.
      Hierbei kann die Bewerbung sowohl direkt bei einer präferierten Einsatzstelle
      über das Forum als Vermittlungsbasis erfolgen, als auch mittelbar durch das
      Hochladen der notwendigen Bewerbungsunterlagen und der sich daran anschließenden
      behördlichen Zuteilungsempfehlung.

Gültigkeit: 5 Jahre

Mental-Health-Pakt Schule

Die JuLis Bayern fordern, dass der Bund die Bereitstellung finanzieller Mittel durch einen gesetzlichen Rahmen garantiert, um an Schulen mehr psychosoziale Unterstützung zu bieten. Dies kann beispielsweise durch Einrichten oder Betreiben sogenannter Trainingsräume geschehen, in denen Schüler Ansprechpartner finden bei Themen wie Mobbing, vertraulichen Themen, Problemen Zuhause, in denen aber auch störendes Verhalten im Unterricht thematisiert werden kann. Um dem verheerenden Mangel an Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu begegnen, soll der Bund dafür sorgen, dass die Kosten für die Ausbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten vollständig übernommen werden.

Antragssteller: JuLis Oberbayern

Forschungsbremse lösen – Einen europäischen Sci-Hub für unsere Hochschulen

Die Jungen Liberalen Bayern fordern, dass wissenschaftliche Publikationen, die aus
staatlich und europäisch geförderten Projekten entstehen, über eine europäische, cloudbasierte
Plattform, auf die Hochschulangehörige Zugriff haben, frei zur Verfügung gestellt
werden müssen. Darüber hinaus fordern wir die Aufnahme von Gesprächen mit Nicht-EU
Staaten bzw. einzelnen Universitäten zur Schließung eines “Freibildungsabkommens”.
Der Zugang soll über Hochschulnetzwerke und VPN-Lösung für Doktoranden und Studenten 

Darüber hinaus fordern wir die Aufnahme von Gesprächen mit Nicht-EU
Staaten bzw. einzelnen Universitäten zur Schließung eines “Freibildungsabkommens”.
Der Zugang soll über Hochschulnetzwerke und VPN-Lösung für Doktoranden und Studenten möglich sein. 

Antragssteller: Rebecca Müller-Zurlinden, Kerry Hoppe, Johannes Kuffer, Analena Wilhelm, Vanessa Walter, Acelya Aktas, Marie Müller-Zurlinden, Valentin Groß u.a.

Bekämpfung von Diskriminierung im Sportbereich

Zusätzlich zu den fachlichen Inhalten, die bei der Absolvierung eines Trainerscheins
im Kinder-und Jugendsportbereich gelehrt und geprüft werden, müssen künftig soziale
Kompetenzen abgefragt und gelehrt werden.

Der konkrete Vorschlag ist, dass jeder Kinder-und Jugendsporttrainer, bzw. jede
Kinder und Jugendsporttrainerin im Anschluss an das erfolgreiche absolvieren seines/
ihres Trainerscheins, regelmäßig Fortbildungen zum Thema Antimobbing und gegen
Diskriminierung besuchen muss.
Diese Pflichtseminare sollen einmal jährlich angeboten werden. Zur Vereinfachung
können diese Termine online wahrgenommen werden und in Form eines Workshops
durchgearbeitet werden. Die Teilnahme an diesen Kursen verlängert die Trainerlizenz automatisch. Nimmt jemand an diesen Pflichtfortbildungen nicht teil, ruht die Lizenz zum trainieren solange, bis der Workshop absolviert wurde. Die Prüfungen für alle Trainerscheine die zu einer Tätigkeit im Kinder und Jugendbereich berechtigen, müssen zwingend einen pädagogischen Lehrteil beinhalten, um die zukünftigen Trainer und Trainerinnen für das Thema Mobbing und den Abbau von
Stereotypen im Sport zu sensibilisieren.

Ein Abbau von Diskriminierung und Rassismus im Sport lässt sich nur bewirken, wenn
die Jüngsten von klein auf lernen, dass Gewalt (auch in psychischer Fom) kein
legitimes Mittel zur Willensdurchsetzung ist. Trainer und Trainerinnen haben in
diesem Zusammenhang eine Vorbildfunktion inne und dieser müssen sie nachkommen. 

Antragssteller: Gereon Erpenbach

Stayin‘ alive, stayin‘ alive – Erste-Hilfe stärken, Überlebenschancen erhöhen

Die Jungen Liberalen Bayern fordern die Aufnahme von Erste-Hilfe-Kurse in den Lehrplan aller Schularten. In der Grundschulen sollen die Kinder bereits im Umfang von 8 Unterrichtseinheiten mit ersten Grundlagen wie der Stabilen Seitenlage vertraut gemacht werden. An den weiterführenden Schulen soll in der 5. bis 7. Jahrgangsstufe ein Kurs im Umfang von 12 UE, in der 8. bis 10. Jgst. im Umfang von 16 UE durchgeführt werden. Die Kurse sollen von Fachpersonal (bspw. Deutsches Rotes Kreuz,  Johanniter, 
 Malteser, …) geleitet werden. 

 Zusätzlich sollen alle weiterführenden Schulen mit einem AED („Laiendefibrillator„) ausgestattet werden. Schülerinnen und Schüler sollen so früh für die Benutzung der Geräte sensibilisiert und im Rahmen der Erste-Hilfe-Kurse mit deren Benutzung vertraut gemacht werden.

Antragssteller: Tobias Weiskopf, Max Hansen

Den frühen Wurm frisst der Vogel: Schulbeginn auf 9:00 Uhr verschieben

Studien zeigen, dass Schüler aufnahmefähiger sind und gesünder leben, wenn die
Schulzeit später als derzeit üblich beginnt. Wir fordern daher, denn Schulbeginn ab
der 5. Klasse in Bayern grundsätzlich von 8:00 Uhr auf 9:00 Uhr zu verschieben. Falls
dies nicht sofort flächendeckend durchgesetzt werden kann, soll zumindest zunächst an
einigen Schulen mit einem entsprechenden Testlauf begonnen werden. In jedem Fall soll
es ab 7:30 Uhr eine Betreuungsmöglichkeiten für Schüler geben.

Antragssteller: JuLis Oberbayern

Gültigkeit: 5 Jahre

Bildungsurlaub in Bayern

Wir fordern die Einführung eines Bildungsurlaubsgesetzes im Freistaat Bayern.
Um lebenslanges Lernen zu ermöglichen, ist es wichtig Arbeitnehmern die Chance zu
geben sich auch neben der Erwerbstätigkeit weiterzuentwickeln und weiterzubilden.

 Anwendung findet es bei beruflicher Weiterbildung. Auch die Qualifizierung zur
Wahrnehmung ehrenamtlicher Tätigkeiten beim THW, der Feuerwehr oder mgl.
Vergleichbaren, soll berücksichtigt und gefördert werden.

 Das Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg dient dazu grundsätzlich als Vorlage. ist
während eines politischen Bildungsurlaubes vom Staat zu tragen. Die Auszahlung soll
möglichst unbürokratisch erfolgen

Antragssteller: JuLis München, JuLis Würzburg

Gültigkeit: 5 Jahre

Schülerevaluationen

Zur Verbesserung von Unterrichtsqualität und Lehrerleistung sollen flächendeckend zwei mal jährlich in der Mitte des Halbjahres anonyme Schülerevaluationen zur Bewertung des Unterrichts und der Lehrkräfte verpflichtend durchgeüehrt werden. Ziel dabei ist es, die Schüler in den Bewertungsprozess von Lehrkräften einzubinden. Angedacht ist dabei eine Durchführung dieser Maßnahme ab der 5. Jahrgangsstufe. Hierfür müssen jahrgangsspezifische Bewertungssysteme und -kriterien verwendet werden. Diese Evaluation soll in Form einer schriftlichen Bafragung neben fachlichen auch didaktische und pädagogische Kompetenzen abfragen. Im Rahmen dieser Evaluation sollen dem Lehrer diese Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden, um seine Lehrerleistung verbessern zu können. Gleichzeitig fließt die Auswertung in die Beurteilung und die damit verbundene Gratifikation ein. Um die Anonymität und Objektivität sicherzustellen, ist die Evaluation von einer Lehrkraft durchzuführen, die nicht weiter mit der Klasse betraut ist.


Gültigkeit: 10 Jahre

Der Antrag wurde ursprünglich beim 80. Landeskongress und seine Gültigkeit beim 103. Landeskongress am 01.Mai 2022 um weitere 10 Jahre verlängert.


Antragsteller: JuLis Oberpfalz, LAK Bildung

Laptop und Lederhose? – Sofortmaßnahmen für einen Weg aus der bayerischen Bildungskrise


Bildung ist Menschenrecht. Durch Missmanagement, jahrelange Versäumnisse in der Digitalisierung und einen sich ständig und kurzfristig ändernden Kurs der Staatsregierung und des Kultusministeriums entwickelt sich diese Pandemie jedoch zu einer echten Gefahr für die Bildungsgerechtigkeit in ganz Bayern. Um der Bildungskrise begegnen zu können, braucht es jetzt unkomplizierte und sofort wirkende Maßnahmen. Hierbei muss der Freistaat das vielfältige kreative Engagement der einzelnen Schulen bestmöglich unterstützen, damit auf die regionalen Besonderheiten Rücksicht genommen werden kann.

  1. Funktionierende Lernplattformen braucht das Land

Online-, Fern- und Wechselunterricht können nur funktionieren, wenn den Schülern funktionierende Lernplattformen zur Verfügung gestellt werden und diese effektiv genutzt werden können. Die Plattform „mebis“ ist in dieser Funktion in der Pandemie vorerst gescheitert. Zwar muss es langfristig das Ziel sein, den Schulen bundesweit eine einheitliche lauffähige Lernplattform als Open Source-Projekt zur Verfügung zu stellen, kurzfristig ist jedoch jetzt schnelles und effizientes Handeln gefragt. Auch hier gilt: Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer. Statt also komplett neue Plattformen aufzubauen, befürworten wir zuvorderst die Nutzung bestehender, privater Angebote. In die Plattform sollte eine Schnittstelle zur Nutzung von hochwertigen, digitalen Unterrichtsinhalten von privaten Anbietern eingebaut werden.

Seit Mai 2020 steht den weiterführenden Schulen in Bayern als Ergänzung zu mebis Microsoft Teams zur Verfügung. Es ist richtig, dass das Kultusministerium diese Förderung übernommen hat. Dass der Vertrag jedoch nach erneuter Verlängerung nun bereits im April 2021 ausläuft stellt die Schulen vor neue Unsicherheiten. Um einen reibungslosen Übergang zum vollständigen Präsenzunterricht bzw. die Umstellung zur bereits angekündigten bayerneigenen Plattform sicherzustellen, muss dieser Vertrag mindestens bis Ende des Schuljahres 2021/2022 verlängert werden. Auch nach Ende dieser Förderperiode fordern wir die Rahmenbedingungen für eine langfristige Förderung von Teams sicherzustellen, um die Digitalisierung an bayerischen Schulen weiter zu stärken.

Doch Teams reicht oft nicht aus. Deshalb haben viele Lehrerinnen und Lehrer kreative digitale Lösungen gefunden, um nicht auf mebis angewiesen zu sein. Diese Kreativität der einzelnen Lehrkräfte, die vielerorts dafür gesorgt hat, dass überhaupt digitaler Unterricht möglich ist, muss in dieser besonderen Krisensituation auch besonders gefördert werden. Hierzu muss der Freistaat den Schulen ein finanzielles Budget zur Verfügung stellen, um nach Bedarf eigene Plattformangebote entsprechend nutzen zu können.

Weitreichende Datenschutzbedenken haben an vielen Schulen dazu geführt, dass Plattformen nicht genutzt wurden. Hierzu muss der Landesdatenschutzbeauftragte eine Datenschutzbewertung von Lernplattformen durchführen und der Gesetzgeber bei Datenschutzdefiziten entsprechend tätig werden. Auch die Frage der Notenmitteilung im Fernunterricht muss dringend geklärt werden. Hierfür sind datenschutzrechtlich sichere Möglichkeiten zur schriftlichen Mitteilung zu schaffen.

Mittelfristig – bis zum Aufbau einer bundesweiten Plattform – fordern die Jungen Liberalen Bayern mebis auf den Stand zu bringen, den das Kultusministerium bereits seit 2014 verspricht. Ständige Pannen und ein Minister, der zur Lösung der Probleme von der Nutzung der Plattform abrät, dürfen nicht länger an der Tagesordnung sein. Zentrales Problem ist dabei auch das Management des Projekts. Deshalb fordern wir die Einsetzung von qualifizierten Teams, inkl. erfahrener Projektmanager für alle Softwareprojekte des Kultusministeriums.

  1. Damit jeder ins digitale Klassenzimmer findet

Doch es braucht auch funktionierende Hardware, Schulen, die mit dieser umgehen können und Lehrkräfte, die im Umgang mit Plattformen und digitaler Lehre geschult sind. Deshalb muss professioneller technischer Support vor Ort vorhanden sein. Die Umsetzung der entsprechenden Zusatzvereinbarung zum Digitalpakt muss schneller vor Ort ankommen und eine langfristige Mitfinanzierung durch den Freistaat im Schulfinanzierungsgesetz so verankert werden.

Darüber hinaus ist schnelleres Internet für alle Schulen die zentrale Grundvoraussetzung für die digitale Lehre. Das ist besonders für Wechsel- und Hybridunterrichtkonzepte wichtig. Gleiches gilt für Lehrkräfte im Homeoffice. Hier muss der Freistaat finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um schnell, unkompliziert und ohne Rücksicht auf den schleppenden Breitbandausbau unsere Schulen und die Lehrkräfte ins digitale Zeitalter zu holen. Insbesondere muss hier die Möglichkeit bestehen, über das LTE-Netz die notwendigen Kapazitäten zu erwerben.

Auch die bayerischen Lehrkräfte, mit ihrem oftmals sehr unterschiedlichen technischen Hintergrundwissen, müssen auf die digitale Lehre vorbereitet werden. Die Fortbildungsoffensive des Kultusministeriums ist zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung. Jedoch fehlt es noch immer vielerorts an grundlegenden Kenntnissen. Die Jungen Liberalen Bayern fordern daher Schnellkurse für Schüler und Lehrer, damit diese sich mit den entsprechenden Programmen vertraut machen können. Zusätzlich bedarf es eine konstante Betreuung von Lehrkräften bei Rückfragen zur Nutzung von Hardware und Software. Hierzu fordern wir die Einrichtung eines bayernweiten Helpdesks für „Teams, Tablet & digitale Lehre“.

Grundvoraussetzung für Bildungsgerechtigkeit im digitalen Raum ist auch, dass ausreichend digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler vorhanden sind, damit jeder am Unterricht teilnehmen kann. Doch trotz der Tatsache, dass der Bund über den DigitalPakt den Ländern weitere Mittel zur Beschaffung von Leihgeräten zur Verfügung gestellt hat, kommt die Anschaffung in Bayern nur schleppend voran. Es braucht jetzt einen Anschaffungsturbo für Leihgeräte und eine bessere Bewerbung dieser Programme. Ähnlich wie bei Lehrkräften, muss auch bei den Leihgeräten sichergestellt werden, dass diese mit einer ausreichenden Internetkapazität – im Zweifel über das LTE-Netz – ausgestattet sind. Lehrerinnen und Lehrer müssen außerdem schnellstmöglich mit Hard- und Software ausgestattet werden, die sich in die bestehende und zukünftige digitale Infrastruktur an Schulen einfügt und auch nach Ende des Distanzlernens langfristig genutzt werden kann. Diese Ausstattung muss auch nach der Pandemie weiter erfolgen.

Die Digitalisierung darf sich zudem nicht nur auf den Ersatz klassischer Einrichtungsgegenstände (wie Tafel durch Smartboard oder Overhead-Projektor durch Dokukamera und Beamer) beschränken, sondern muss sich auch fundamental in der didaktischen Methodik niederschlagen. Die neuen Möglichkeiten, die digitale Geräte bieten, müssen daher auch tatsächlich im Unterricht sinnvoll genutzt werden: Etwa durch individuelle Recherchearbeiten im Internet oder neue Formen des Coworkings an gemeinsamen Projekten. Auch traditionelle Methoden der Leistungserhebung sollten überdacht werden: Statt weiterhin nur stumpf auswendig gelerntes Wissen auf Papier oder durch Ausfragen zu testen, könnten auch hier neue, digitale Wege – auch unter bewusster Zuhilfenahme des Internets – beschritten werden, die z.B. Methodenkenntnisse erfordern. Dies muss bereits im Lehramtsstudium bzw. über entsprechende Fortbildungen vermittelt werden.

III. Für weltbeste Bildung

Uns Jungen Liberalen Bayern sind Bildungsgerechtigkeit und gleiche Aufstiegschancen besonders wichtig. Hierbei darf die Corona-Pandemie nicht zu einem Desaster für die Bildung in Bayern werden. Deshalb muss das Kultusministerium den bayerischen Schülerinnen und Schülern entgegenzukommen und Corona bedingte Nachteile ausgleichen.

Die allgemeine derzeitige Lernstoffvermittlung muss erweitert und verbessert werden. Es müssen denjenigen Schülerinnen und Schülern, bei denen die Lehrkräfte erhebliche Lücken feststellen, die Möglichkeit bekommen Nachhilfestunden in Kleingruppen auf Kosten des Freistaats zu beziehen. Hierzu sind insbesondere Studierende anzuwerben, die dadurch zum einen ihre finanziellen Einbußen im Rahmen der Pandemie ausgleichen und zum anderen bereits erste Lehrerfahrung sammeln können. Diese sollen Intensivierungsstunden vor allem in den Kernfächern anbieten. Die Anwerbung erfolgt über die einzelnen Schulen. Die Mittel hierzu stellt der Freistaat Bayern im Rahmen eines eigenen Budgets den Schulen zur Verfügung.

Schon jetzt ist ersichtlich, dass Pandemie, Lockdown und schleppender Online- Unterricht zu weitreichenden Bildungslücken bei vielen Schülerinnen und Schülern geführt haben. Hierzu sind möglichst zeitnah Daten zu erheben. Anhand dieser Datengrundlage sollen dann konkret zusätzliche Intensivierungsstunden organisiert werden.

In einem letzten Schritt muss es die Option einer freiwilligen Wiederholung des Schuljahres 2020/2021 geben. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass sich dabei keinerlei Nachteile ergeben. Insbesondere sind etwaige Wiederholungs- und Rücktrittsregelungen nicht anzuwenden.


Gültigkeit: 1 Jahr

Die Gültigkeit dieses Antrages wurde am 12.02.22 beim 102. Landeskongress um ein Jahr verlängert.


Antragsteller: Jannik Noah Jürß, Kerry Aileen Hoppe, Yannik Mohren, Johannes Kuffer, Neele Wagner, Maximilian Funke-Kaiser, Carl Schneegaß, Dominik Konrad, Analena Wilhelm, Gabriel Wölfel, Max Bruder, Max Hansen, Ramón König, Valentin Groß, Maxime Beck, Stefan Edenharder, Dominik Winkel, Lucas von Beckedorff, Sam Batat, Sascha Renner, Luca Scharf, Sascha Perkuhn, Felix H. Meyer, Tobias Dutta, Anton Blanke, Tarek Carls, Luca Brambrink


Für eine sinnvolle und zielführende Corona-Öffnungspolitik

Die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff. Selbstverständliches wurde zur Ausnahme. Ausnahmen wurden zur Regel. Doch der Impfstoff macht Hoffnung, dass zumindest in absehbarer Zeit gesellschaftlich-freiheitliches Leben wieder möglich ist. Bis dahin ist es Pflicht und Aufgabe aller staatstragender und demokratischer Parteien gute Konzepte und Strategien zu entwickeln, die dafür sorgen, dass Gesundheits- und Freiheitsschutz in einen schonenden Ausgleich gebracht werden.

Öffnungsperspektive für Hochschulen und Universitäten

Bildung ist Menschenrecht für alle. Für uns Junge Liberale Bayern stehen Bildungschancen an oberster Stelle. Daher ist es wichtig neben der Priorisierung von Schulen und Kitas auch die Hochschulen und Universitäten zu berücksichtigen und eine Öffnungsperspektive zu schaffen. Dabei sollte jeder Studierende miteinbezogen und niemand vernachlässigt werden.

Die Hochschulen und Universitäten leben vom gemeinsamen Lernen und Leben. Durch die aktuellen Maßnahmen fällt dies jedoch weg. Die meisten Studierenden leben alleine auf kleinem Wohnraum und haben dadurch nur sporadischen Kontakt zu ihren Mitmenschen. Eine Verlagerung der Hochschulen und Universitäten in das Digitale kann kaum die Vorteile der Präsenzlehre ersetzen. Universitäten und Hochschulen leben vom ständigen Austausch, dies ist digital jedoch nur sehr begrenzt möglich. Auch die Universitätsbibliotheken sind nur eingeschränkt nutzbar, trotz Click und Collect Möglichkeiten. Dies betrifft insbesondere den Zugang zu nicht ausleihbaren Medien und die Nutzung von Lernräumen. Die Unsicherheit bezüglich der Öffnungsperspektiven der Hochschulen und Universitäten haben des Weiteren auch negative Auswirkungen auf die psychische Verfassung der Studierenden. Angst, Demotivationen, Substanzmissbrauch, Essstörungen und Depressionssymptome treten immer häufiger unter Studierenden auf.

Die Gruppe der Studierenden findet in der aktuellen Situation wenig Gehör. Dies ist ein Zustand, den wir schnellstmöglich verhindern und entgegenkommen wollen. Deshalb fordern wir, dass bei einem etwaigen Öffnungskonzept die Hochschulen und Universitäten genauso wie die Schulen und Kitas besonders berücksichtigt und baldige Öffnungsperspektiven geschaffen werden.

Gültigkeit: 1 Jahr

Die Gültigkeit dieses Antrages wurde am 12.02.22 beim 102. Landeskongress um ein Jahr verlängert.


Antragsteller: JuLis Mittelfranken, JuLis Unterfranken, JuLis Oberfranken