Das kann kein Meer mehr schlucken!

Nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) treiben inzwischen auf
jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18.000 Plastikteile
unterschiedlichster Größe. Mehr als 70 Prozent der Abfälle schwimmen in tieferen Wasserschichten oder sinken auf den Meeresboden. Der Müll in den Meeren ist ein
internationales Problem das sowohl regionale als auch globale Anstrengungen bedarf,
um die Verschmutzung zu verringern und den langfristigen Erhaltder marinen
Lebensräumenzu gewährleisten. Studien des Alfred-Wegner-Instituts für Polar und
Meeresforschung verweisen auf die aktuelle Krise in der sich unsere Weltmeere
befinden. Durch die Effekte der Plastik Verschmutzung geraten Küsten- und marine
Ökosysteme zunehmend aus dem Gleichgewicht und der Fortbestand vieler
Lebensgemeinschaften ist gefährdet. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass es
sofern es nicht zu fundamentalen Veränderungen im Umgang mit Kunststoffen kommt, im
Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren geben könnte.

Wir Junge Liberale
setzen uns nicht nur aktiv für den Erhalt der Artenvielfalt ein, sondern auch für den
Schutz der Meeresflora und fordern daher:

1. Damit nicht nur umweltbewusste Verbraucher ihren Teil zum Schutz der Meere beitragen, bedarf es politischer Maßnahmen, die denGebrauch von Einweg- Produkten eindämmenund hierfür notwendige moderne Recyclingverfahren ermöglichen. Wir fordern daher das Beenden von rechtlichen Diskriminierungen von vielversprechenden Verpackungen und Recyclingverfahren.

2. Wir unterstützen die Plastikstrategie der EU-Kommission, in der Einwegprodukte
durch nachhaltige Mehrwegprodukte ersetzte werden sollen. Diese gilt es schnell
als nationales Recht umzusetzen und mit eigenen ambitionierten Maßnahmen voranzugehen. Wir fordern daher den Ausbau der Recyclingkapazitäten in der EU,
um dieser Verpflichtung auch nachzukommen. Die Forschung auf dem Gebiet der Wiederaufbereitung von Plastikabfällen soll zudem verstärkt gefördert werden.

3. Während Ursachen des Eintrags von Plastikmüll in die Meere breites weitestgehend bekannt ist, sind mögliche Folgen von Mikroplastik in der Nahrungskette noch unzureichend erforscht. Deswegen fordern wir den Schutz der Meeresflora durch Forschung, Monitoring und Aufklärung.

4. Fischerei- und Aquakulturabfälle machen 27% des Meeresabfalls aus. Hierfür ist
einerseits die konsequente Durchsetzung bereits bestehender, internationaler Verpflichtungen notwendig, andererseits eine Verbesserung der Rechtsprechung.Die Jungen Liberalen fordern, eine international flächendeckende Bereitstellung von Müllsammelstellen für die Schifffahrt, sowiedie rechtliche Konsequenzenfür illegal entsorgten Schiffsmüll.

5. Der Müll in den Meeren ist einglobales Problem, dass nur in Zusammenarbeit mit allen Staaten gelöst werden kann. Wir Jungen Liberalen sprechen uns daher für eine internationale Konvention zur Beendigung des Eintrags von Plastikmüll in den Meeren aus.


Antragsteller: JuLis Schwaben, Kai Fabian Fackler, Rebecca Müller-Zurlinden


Gültigkeit: 5 Jahre