Öffnungszeiten von Wahllokalen verlängern

Die Jungen Liberalen Bayern fordern die Öffnungszeiten von Wahllokalen bei allen Wahlen deutschlandweit von 18 Uhr auf mindestens 20 Uhr zu verlängern.


Gültigkeit: unbegrenzt


Antragsteller: Philipp Pehmer

Mehrgenerationenhäuser als Tagestreffpunkt

Präambel
Im Zuge der zunehmenden Vereinzelung der Lebensverhältnisse und der Kostensteigerungen im Gesundheits-, Renten- und Pflegebereich ist es unabdingbar, sich Gedanken um die zukunftsfähige Finanzierung unseres Systems zu machen. Dabei ist zu beachten, dass die heutige Jugend einerseits nicht überlastet wird und sich andererseits auf ein gutes Versorgungsangebot im Alter verlassen kann. Daher treten die Jungen Liberalen für den Ausbau der Mehrgenerationenhäuser – als Tagestreffpunkt – ein.

1. Mehrgenerationenhäuser als Schmelztiegel der Generationen
Das Bundesfamilienministerium fördert seit einigen Jahren die Errichtung von Mehrgenerationenhäusern. Bei dem geförderten Typ des Mehrgenerationenhauses handelt es sich nicht um eine Einrichtung für generationenübergreifendes Wohnen, sondern um einen Tagestreffpunkt. Obligatorisch sind derzeit ein Café und ein Kindergarten; weitere privatwirtschaftlich eingerichtete Angebote wie z.B. ein angeschlossenes Ärztehaus können je nach Bedarf hinzukommen, um ei- ne breitere soziale wie ökonomische Basis zu bieten. Die Jungen Liberalen Bayern befürworten dieses Konzept, betrachten es aber als ausbau- und ergänzungsfähig.

2. Das Mehrgenerationenhaus als liberales Projekt

Zur Schaffung eines finanziell tragfähigen Konzeptes sind verschiedene Mehrgenerationenhaus- Modelle denkbar, die auch miteinander kombiniert werden können. So können Mehrgenerationenhäusern in Kooperation mit den Kommunen vor Ort weitere kommunale soziale Dienstleistungen angegliedert werden. Hinzu können ehrenamtlich oder privat getragene Beratungsangebote kommen, z.B. Renten-, Arbeitslosen-, Sucht-, Drogen-, Familien-, Frauen- und Schwangerschaftsberatung oder Berufsberatung für Jugendliche. Ebenso lassen sich dem Mehrgenerationenhaus weitere private Dienstleistungen wie z.B. ein Ärztehaus angliedern. Auch private Nachhilfeangebote, Jugendclubs, Sprachkurse z.B. (aber nicht nur) für Migranten, Computerkurse oder Sportangebote sind in diesem Rahmen denkbar. Auf diese Weise lässt sich ein für alle Generationen – und damit nicht nur, wie es derzeit der Fall ist, vor allem für ältere Menschen und Familien, sondern gerade auch für Jugendliche – attraktives kommunales Zentrum mit kurzen Wegen
schaffen.

3. Finanzierung in der Zukunft
Um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, fordern wir, dass Mehrgenerationenhäuser auf ein festes finanzielles Fundament gebaut werden. Eine dauerhafte staatliche Finanzierung lehnen wir ebenso ab wie den Griff in den europäischen Förderungstopf (das Bundesprojekt wird derzeit auch aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert). Stattdessen möchten wir, dass die Anschubfinanzierung auch über das Jahr 2014 hinaus weitergezahlt wird; sie liefe anderenfalls in diesem Jahr aus. Bis jetzt werden 40.000€ pro Jahr über drei Jahre hinweg ausbezahlt. 
In Zukunft soll jedoch die Anschubfinanzierung nur noch dann gewährt werden, wenn die Initiatoren ein Konzept vorlegen, das darlegt, dass das Haus sich nach spätestens drei Jahren finanziell selbst tragen muss. Dieses Konzept soll sich an den oben gemachten Vorschlägen orientieren – die Investoren sind bei der Planung jedoch frei – verpflichtend soll nach wie vor ausschließlich
40 das Vorhalten eines Kindergartens und eines Cafés sein. Ferner soll die Anschubfinanzierung in Form eines Darlehens erfolgen, das nach erfolgreicher Implementierung in Raten zurückgezahlt werden soll. Mehrgenerationenhäuser, die staatliche oder staatlich geförderte Dienstleistungen anbieten wollen, werden dann natürlich auch vom Staat „quersubventioniert“, bei diesen Tätigkeiten ist aber darauf zu achten, dass es zu keinen Kostensteigerungen kommt.


Gültigkeit: 10 Jahre / Hinweis: Die Gültigkeit dieses Antrags wurde vom 106. LaKo in Schweinfurt um weitere 10 Jahre verlängert.


Antragsteller: KV Augsburg

Freiwilligkeit stärken, schädlichen Wettbewerb verhindern

Freiwilligkeit stärken, schädlichen Wettbewerb verhindern – Mindestentlohnungsgrenze


Beschluss

Im liberalen Menschenbild nimmt die Freiwilligkeit einen zentralen Platz ein. Wenn zwei Parteien einen Vertrag aus freien Stücken schließen ist sichergestellt, dass beide daraus einen Vorteil ziehen. Die Jungen Liberalen bekennen sich grundsätzlich zum Modell der Sanktionierung von Sozialleistungen, allerdings als Mittel zur Verhinderung von Sozialmissbrauch. Durch den massiven Abbau der Arbeitslosigkeit der letzten Jahre ist erkennbar, dass der allergrößte Teil der Arbeitssuchenden in Deutschland auch arbeitsbereit ist. Auch erkennen die Jungen Liberalen mit Respekt an, dass viele Arbeitssuchende die Möglichkeit wahrnehmen, sich auch für geringe Entlohnung im Training „on-the-job“ zu qualifizieren um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Dies wollen wir nicht durch starre Lohnuntergrenzen gefährdet wissen. Deshalb setzen sich die Jungen Liberalen für die Einführung einer Mindestentlohnungsgrenze für ALG II-Empfänger ein. Fortan soll die Ablehnung eines Jobangebotes unterhalb dieser Grenze keine Sanktionen mehr nach sich ziehen. Die Jungen Liberalen sehen die Gefahr, dass einige Arbeitgeber die momentane Aushebelung der Freiwilligkeit bei Jobangeboten für Geschäftsmodelle nutzen. Eine Mindestentlohnungsgrenze soll sicherstellen, dass
1. Arbeitnehmer auch weiterhin jedes Jobangebot annehmen können, eine Mindestentlohnungsgrenze darf kein Arbeitsverbot sein (wie dies bei einem Mindestlohn der Fall ist). Die Möglichkeit der Qualifizierung und des Sammelns von Berufserfahrung muss für Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose weiterhin möglich sein.
2. Geschäftsmodelle die auf indirekte Lohnsubvention („Aufstocken“) auf Kosten der Gesellschaft und anderer Marktteilnehmer angewiesen sind, fortan nicht mehr bestehen können.


Antragsteller: JuLis Schwaben

Gültigkeit: 10 Jahre / Hinweis: Die Gültigkeit dieses Antrags wurde vom 106. LaKo in Schweinfurt um weitere 5 Jahre verlängert.

Ablehnung von Lohngrenzen

Die Jungen Liberalen Bayern lehnen jede Form von staatlich festgelegten Lohngrenzen, sowohl Untergrenzen als auch Obergrenzen ab.


Gültigkeit: unbegrenzt


Antragsteller: Junge Liberale Starnberg

Konsequenter Datenschutz in der Europäischen Union

Die Jungen Liberalen setzen sich für eine konsequente Umsetzung des bestehenden gemeinsamen Datenschutzrechts in der Europäischen Union ein und fordern die Abgeordneten der FDP-Fraktion im Europäischen Parlament auf, es zu einem wirksamen Schutzinstrument für die Daten der Bürger und Unternehmen in der EU fortzuentwickeln.
Dabei muss der Grundsatz gelten: Jeder Bürger der Europäischen Union hat das gleiche Recht auf den Schutz der Privatsphäre, gegenüber Unternehmen wie den Institutionen des eigenen sowie anderer Staaten. Die Vorratsdatenspeicherung hat ihren Ursprung in der EU-Richtlinie 2006/24/EG. In der nächsten Legislaturperiode sollen sich die Liberalen auf EU-Ebene noch einmal konzentriert dafür einsetzen, diese Richtlinie abzuschaffen oder zu entschärfen. Die Aufdeckung der Überwachungseinrichtungen und Maßnahmen in der NSA-Affäre (PRISM-Programm) durch die USA und durch das GCHQ (TEMPORA-Programm) Großbritanniens haben gezeigt, dass alle einzelnen europäischen Staaten und die EU als internationaler Akteur bisher keinen ausreichenden Einfluss haben. Die Europäische Union muss sich in den nächsten Jahren intern konsolidieren, um auch in solchen wichtigen Fragen nach außen mit starker, gemeinsamer Stimme zu sprechen. Innerhalb der EU sind die Überwachungsaktivitäten des britischen Geheimdienstes GCHQ nicht nur ein Vertrauensbruch zwischen befreundeten Staaten, sondern bereits ein Bruch mit geltendem EU-Vertragsrecht. Viele Bürger haben daraufhin eine begründete Vertragsverletzungsbeschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht. Es zeigt sich jedoch einmal mehr, dass die Verträge nicht mit ausreichend wirksamen Folgen drohen. Die JuLis setzen sich dafür ein, dass die Europäische Kommission diesen Beschwerden ernsthaft nachgeht und die entsprechenden Konsequenzen durchsetzt. Wenn Datenschutz zu einem Teil der Außenpolitik und der internationalen Beziehungen wird, muss dieser Faktor in Zukunft an wichtiger Stelle in die deutsche und europäische Außenpolitik einbezogen werden. Es ist nicht nur bürgerrechtlich, sondern auch wirtschaftlich entscheidend, ob die Geheimdienste von Staaten wie den USA (NSA und CIA), die ausdrücklich auch den Auftrag zur Wirtschaftsspionage haben, Wirtschaftsgeheimnisse innerhalb der EU und Deutschlands abhören und weitergeben. Dies soll auch eine entscheidende Rolle bei der derzeitigen Verhandlung eines Nordatlantischen Freihandelsabkommens mit den USA spielen. Die grundsätzliche Klärung des Stellenwertes des Datenschutzes in der EU spielt auch bei zukünftigen EU-Erweiterungen, sowie der aktuellen Osterweiterung sowie bei der derzeitigen Erarbeitung eines gemeinsamen europäischen Rechtsrahmens eine entscheidende Rolle. Die EU ist mehr als eine Wirtschaftsunion. Wir setzen uns dafür ein, dass beim nächsten Anlauf für die Schaffung einer gemeinsamen Europäischen Verfassung, wie derzeit mit Art. 7 und 8 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, diesem Recht ein angemessener Stellenwert eingeräumt wird.


Gültigkeit: 5 Jahre/ Hinweis: Die Gültigkeit dieses Antrags wurde vom 106. LaKo in Schweinfurt um weitere 5 Jahre verlängert.


Antragsteller: Arian Kriesch und weitere

Förderung der Trägervielfalt in der Kinderbetreuung

Die Jungen Liberalen Bayern fordern die ersatzlose Streichung des § 4 Abs. 2 SGB VIII, um der Monopolstellung religiös oder weltanschaulich geprägter Institutionen auf dem Gebiet der Kinderbetreuung entgegenzuwirken. Weiterhin soll eine dementsprechende Änderung des Art. 25 BayKiBiG den örtlichen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe die gleiche Steigerung des Förderanspruches durch den Qualitätsbonus zubilligen wie den freien Trägern.