Wer andern eine Grube gräbt, rast selbst hinein

Wir Junge Liberale Bayern setzen uns für eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeitauf deutschen Rennstrecken von 130 km/h ein. 

Wir sprechen uns zusätzlich dafür aus, dass dies auch auf EU-Ebene umgesetzt wird. Dafür soll der/die Außenminister:in eine Sonderkommission einberufen, die unter Leitung von Bernie Ecclestone konsistente Bußgelder für die Überschreitung festlegt. Für deutsche Fahrer:innen soll das Bußgeld im Sinne des Klimas verdoppelt werden. 

Ein Tempolimit auf deutschen Fernverkehrsstraßen lehnen wir weiterhin ab.  

 Antragssteller: Leonard Deutsch, Max Hansen

Gültigkeit: 5 Jahre

Bringt das Internet hinter Gitter!

  1. Insassen in Justizvollzugsanstalten, sowohl Strafgefangene als auch insbesondere 
    Personen in Sicherungsverwahrung, sollen zu Weiterbildungs- und 
    Resozialisierungszwecken Zugang zum Internet erhalten.
  2. Der Staat soll für den Aufbau entsprechender Infrastruktur verantwortlich sein,
  3. die Kosten für die tatsächliche Nutzung sollen von den Häftlingen selbst 
    getragen werden. 
  4. Die Internetnutzung kann über eine Whitelist und/oder den Insassen zugeordneten 
    Rechtegruppen kontrolliert und begrenzt werden. Über diese können den Insassen 
    gesicherte Internetseiten zu verschiedenen Themen zugänglich gemacht werden. 
    Dabei soll ein Grundangebot aus verschiedenen Seiten unterschiedlicher Art 
    bestehen. Neben staatlichen Plattformen (Agentur für Arbeit, Bundestag, etc.) 
    sollen Bildungsangebote, ausgewählte Musik- und Videoplattformen sowie Zugang 
    zum digitalen Angebot des ÖRR als auch von lokalen Zeitungen sowie e-Mail-Angebote in diesem Grundangebot enthalten sein. E-Mails sollen dabei 
    vergleichbar mit Briefen behandelt werden. Das Angebot ist in Absprache zwischen 
    Insassen und JVA zu erweitern, wobei eine Ablehnung sachlich begründet werden 
    muss. Bei der Erweiterung des Angebots und individuellen Einteilung der Insassen 
    in Rechtegruppe ist der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren. In Fällen, 
    in denen ein sachlicher Grund für eine Ablehnung vorliegt, eine generelle 
    Ablehnung jedoch unverhältnismäßig wäre, ist ein Zugriff auf die Seite in 
    Begleitung eines Beamten zuzulassen. Das Grundangebot wird dabei von den Ländern 
    verwaltet, wohingegen (temporäre) Erweiterungen des Angebots in Absprache mit 
    der jeweiligen JVA vorzunehmen sind. 
  5. Der Fokus soll dabei auf Aus- und Weiterbildungsprogrammen liegen. Den 
    Inhaftierten soll die Chance gegeben werden, nach ihrer Freilassung mit dem 
    erworbenen Wissen ein neues Leben zu beginnen. Um den Resozialisierungsaspekt 
    angemessen erfüllen zu können, ist es erforderlich, dass auch Bildungsangebote 
    in der digitalen Welt wahrgenommen werden können. Beispielhaft zu nennen sind 
    dabei nicht nur Lernvideos. Vor allem Programmiererinnen und Programmierer sowie 
    andere IT-bezogene Berufsfelder sind bei ihrer Arbeit und Ausbildung auf einen 
    vergleichsweise umfassenden Internetzugang angewiesen, um auf dem aktuellen 
    Stand der Technik zu bleiben. 
  6. Neben dem Bildungsaspekt ist jedoch auch der soziale Aspekt bei der 
    Resozialisierung von großer Bedeutung. Vor allem nach langen 
    Gefängnisaufenthalten sehen sich Inhaftierte mangels Kontakten nach außen 
    isoliert, was ein erneutes Abrutschen in die Kriminalität fördern könnte. Es ist 
    auch erforderlich, dass während der Zeit in der JVA ausreichend nach außen 
    kommuniziert werden kann. Dabei sind von E-Mails, die analog zu Briefen 
    behandelt werden können, bis hin zu Videotelefonaten unter Aufsicht 
    verschiedenste Formen denkbar. 
  7. Von der Internetnutzung generell ausgeschlossen werden können sollen nur 
    diejenigen Häftlinge, bei denen der Verdacht besteht, dass durch ihre 
    Internetnutzung weitere Straftaten verübt, Opfer belästigt oder die Aufklärung 
    vergangener Straftaten sabotiert werden könnte. 

Antragssteller: JuLis Schwaben, Kai Fackler, Patrick Arleth

Gültigkeit: 5 Jahre

Flüchtende dürfen kein Mittel der Erpressung sein!

Seit einigen Wochen ist klar, dass die belarussische Regierung die gezielte Einreise von Flüchtlingen in das Land fördert, um diese Flüchtenden über die EU-Außengrenze zwischen Belarus und Polen nach Polen selbst zu schleusen. Dies führt nicht nur zu einer prekären und menschenunwürdigen Versorgungslage der Migranten, sondern zu einemwachsenden Konflikt zwischen der EU (insbesondere Polen) und Belarus. Wir als JuLis Bayern erkennen an, dass eine einheitliche Position auf diesem Feld sehr schwierig zufassen ist, da zwischen unterschiedlichen Interessen abgewogen werden muss. Dennoch können wir nicht untätig zusehen, wie das diktatorische Regime unter Lukaschenko Flüchtlinge als Druckmittel benutzt, um die EU zu destabilisieren. Wir fordern deshalb folgende Punkte: 

  • Unkontrollierte Einwanderung aller Flüchtenden, die aus dem Belarus nach Polengeschleust werden, würde vor allem polnischen Interessen wider- und dem Ziel Lukaschenkos entsprechen, Deutschland und Polen politisch zu separieren. Wir setzen uns deshalb für die vorläufige Kontrolle der Einwanderung an der EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus ein. 
  • Gleichzeitig darf es nicht sein, dass die Aufnahme der Flüchtlinge zu einer zweiten humanitären Katastrophe führt. Gerade durch die klimatischen Bedingungen an der Grenze ist ein rascher Beschluss der EU notwendig, finanzielle Mittel zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen bereitzustellen. Die Würde von Flüchtenden ist für uns unantastbar, die erste Versorgung muss diesem Anspruch gerecht werden.  
  • Wir stehen zum FDP-Beschluss, die europäische Grenzschutzagentur Frontex zu reformieren. Diese soll auch an der besagten Außengrenze eingesetzt werden. Damit es jedoch nicht zu illegalen “Pushbacks” kommt, ist es wichtig, Transparenzmechanismen während des Einsatzes durchzusetzen. Dies soll auch durch andere Kräfte sowie unabhängige Berichterstattende befähigt werden. Etwaige Vorkommnisse müssen sofort aufgeklärt werden – an der Grenze darf es nicht zu Menschenrechtsverletzungen kommen. 
  • Wir begrüßen die Zusammenarbeit zwischen Bundespolizei und polnischem Grenzschutz. Auch wenn die polnische Regierung auf vielen Feldern zu kritisieren ist, sehen wir uns doch genötigt, anlässlich einer derartigen Bedrohung des europäischen Zusammenhaltes zu kooperieren. Gerade in heiklen Situationen wie dieser kann Kooperation zu einer schnelleren Beendung des Konfliktes führen, was gerade hinsichtlich der Menschenrechtslage förderlich wäre. 
  • Wir setzen uns auch für die vorläufige Aufnahme dieser Flüchtlinge in Deutschland ein. Dabei ist zwischen Kriegsflüchtlingen sowie politisch und religiös Verfolgten zu unterscheiden und entsprechend des FDP-Beschlusses zur Einwanderung zu verfahren. Der Schutz vulnerabler Gruppen (bspw. aufgrund von ihrer sexuellen oder religiösen Identität) muss ebenfalls im Fokus stehen. 
  • Eine entsprechende Rechtsberatung der Geflüchteten ist zu gewährleisten. 
  • Schlussendlich ist Belarus aus der Liste der sicheren Drittstaaten Deutschlands zu streichen. Wir setzen uns auf diesem Gebiet für europäische Kooperation ein.  
  • Die langfristige Lösung der Situation liegt in Moskau und der russischen Regierung, weshalb auch gegenüber Russland – insbesondere gegenüber Unternehmen und Personen, welche für die russische Stärkung von Belarus nötig sind – neue Sanktionen zu verhängen sind. Des Weiteren sind die Airlines, welche mutmaßlich die Menschen auf staatliche Anordnung nach Belarus befördern, zu überprüfen und etwaige Sanktionen gegen diese zu verhängen. zu verfahren. Der Schutz vulnerabler Gruppen (bspw. aufgrund von ihrer sexuellen oder religiösen Identität) muss ebenfalls im Fokus stehen. 
  • Eine entsprechende Rechtsberatung der Geflüchteten ist zu gewährleisten. 
  • Schlussendlich ist Belarus aus der Liste der sicheren Drittstaaten Deutschlands zu streichen. Wir setzen uns auf diesem Gebiet für europäische Kooperation ein. 

Antragssteller: Philipp Beckhove, Jan Schenke

Gültigkeit: 5 Jahre

Forschungsbremse lösen – Einen europäischen Sci-Hub für unsere Hochschulen

Die Jungen Liberalen Bayern fordern, dass wissenschaftliche Publikationen, die aus
staatlich und europäisch geförderten Projekten entstehen, über eine europäische, cloudbasierte
Plattform, auf die Hochschulangehörige Zugriff haben, frei zur Verfügung gestellt
werden müssen. Darüber hinaus fordern wir die Aufnahme von Gesprächen mit Nicht-EU
Staaten bzw. einzelnen Universitäten zur Schließung eines “Freibildungsabkommens”.
Der Zugang soll über Hochschulnetzwerke und VPN-Lösung für Doktoranden und Studenten 

Darüber hinaus fordern wir die Aufnahme von Gesprächen mit Nicht-EU
Staaten bzw. einzelnen Universitäten zur Schließung eines “Freibildungsabkommens”.
Der Zugang soll über Hochschulnetzwerke und VPN-Lösung für Doktoranden und Studenten möglich sein. 

Antragssteller: Rebecca Müller-Zurlinden, Kerry Hoppe, Johannes Kuffer, Analena Wilhelm, Vanessa Walter, Acelya Aktas, Marie Müller-Zurlinden, Valentin Groß u.a.

Gültigkeit: 5 Jahre

Pro NATO – Ein Zeichen im Zeichen des Bündnisses setzen

An Stützpunkten der US-Army in Bayern sind über 15.000 Streitkräfte stationiert. Regionen, in denen besonders viele Streitkräfte stationiert sind, wie das oberpfälzische Grafenwöhr, sind wirtschaftlich gesehen besonders abhängig von den stationierten Soldat:innen, da diese mit ihren Familien dort leben. Die Reaktion auf den angedrohten Abzug US-amerikanischer Soldaten aus Deutschland im letzten Jahr hat gezeigt, dass die amerikanische Militärpräsenz in Deutschland zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, die es jedoch nicht ist. Von einem potenziellen Abzug wären die bayerischen Standorte in Vilseck, Hohenfels, Grafenwöhr, Ansbach, Illesheim und Garmisch-Partenkirchen besonders betroffen 1gewesen, die jedoch vom US-Präsidenten Joe Biden gestoppt wurden. Ebenfalls wächst auf deutscher Seite der Antiamerikanismus und die Ablehnung der Bevölkerung. Daher ist es umso wichtiger jetzt ein Zeichen zu setzen, dass die Stationierung von Truppen des wichtigsten deutschen Bündnispartners in Bayern erwünscht sind sowie einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Bundesrepublik und die Wirtschaft der Region leisten. 

Aus diesem Grund sprechen wir uns für die Präsenz amerikanischen Militärs an deutschen Standorten aus. 

Antragssteller: JuLis Oberpfalz

Gültigkeit: 5 Jahre

Gesundheit 4.0 – E-Health endlich vorantreiben!

Präambel

Wir Jungen Liberalen betrachten uns als Gestalter der Digitalisierung und als Fortschrittsdenker im Bereich der Gesundheitspolitik. Die Verbindung beider Gebiete in Form eines digitalen Gesundheitswesens bewerten wir als Chance für eine effizientere, kostengünstigere und patientenorientierte Gesundheitsversorgung. Daher begrüßen wir aktuelle Reformen, wie die Aufhebung des „Fernbehandlungsverbots“ (und die damit gestattete Arzt-Patienten-Kommunikation per Videotelefonie ohne vorangegangenen persönlichen Erstkontakt) sowie die Einführung der E-Gesundheitskarte. Für uns stellen diese jedoch lediglich die ersten Schritte auf dem langen Weg zu einem zeitgemäßen E-Health-System dar. Gegenwärtigen Versäumnissen muss schnellstmöglich entgegengewirkt werden, um Versorgungslücken zu vermeiden und Anschluss an unsere Nachbarländer zu gewinnen. 

Telemedizin 

Die Telemedizin bietet aufgrund ihrer räumlichen und zeitlichen Flexibilität große Vorteile für Patienten und Ärzte. Mobilitätshindernisse können künftig mit minimalem Aufwand überbrückt werden. Die Fernbehandlung ist nicht mit einer konventionellen Behandlung gleichzusetzen, verdient aber Anerkennung in ihrer Rolle als Zusatzangebot sowie eine vorurteilsfreie Ausgestaltung. Aus diesem Grund fordern wir:  

  1. die ersatzlose Streichung der numerischen Einschränkung auf „Einzelfälle“ aus der Musterberufsordnung für Ärzte (MBO-Ä). Die telemedizinische Behandlung darf nicht als Individualphänomen fungieren, sondern muss als allgemein zugängliche Option akzeptiert werden.  
  2. die Einführung einer Weiterbildung für telemedizin-beanspruchende Ärzte. Diese soll als „Lizenz“ für die Vergütung telemedizinischer Behandlungen dienen. Ferner sind jegliche telemedizinische Anwendungen als konkrete Leistung und differenziert nach dem entsprechenden Arbeitsaufwand für die vertragsärztliche Vergütung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) und für die privatärztliche Vergütung in der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzubilden. 
  3. bei ausreichender Nachfrage die Erwägung der Errichtung eines autonomen Telemedizinsektors für Ärzte, die einer exklusiven Tätigkeit im telemedizinischen Bereich nachgehen wollen. Niedergelassene Ärzte dürfen dabei in keiner Weise in ihrem Engagement benachteiligt werden.  
  4. ein unmissverständliches Leitbild für telemedizinische Behandlungen, dessen Erstellung in der Verantwortung der Bundesärztekammer liegt und an welchem sich Ärzte und Patienten gleichermaßen zu orientieren haben. Dabei ist differentialdiagnostisches Vorgehen strikt vom Spektrum der Telemedizin auszuschließen. Jenseits des Leitbilds ist den Ärzten ihr üblicher Freiraum in der Ausübung ihrer Tätigkeit zu gewährleisten. 
  5. in Ergänzung der Aufklärungspflicht Initiativen seitens der Ärzte, über ihre telemedizinischen Dienste schriftlich oder online zu informieren und insbesondere die Grenzen ihrer Dienste zu deklarieren.  
  6. die Zulassung der Aushändigung von E-Attesten und E-Rezepten im Anschluss an eine telemedizinische Behandlung. Hierfür ist das Leitbild von zentraler Bedeutung. Für die Schaffung der notwendigen Infrastruktur zum Kursieren von E-Attesten und E-Rezepten ist das Gesundheitsministerium verantwortlich. 
  7. eine EU-weite Harmonisierung für E-Rezepte und Online-Apotheken, um freien Wettbewerb im Gesundheitsmarkt zu garantieren. 

Elektronische Patientenakte 

Elektronische Patientenaktensysteme (ePA) ermöglichen dem Patienten ständigen und unkomplizierten Zugriff auf seine Behandlungsverläufe, Befunde und Gesundheitsdaten. Seit 2004 ist die persönliche elektronische Gesundheitsakte (peGA) eine satzungsfähige Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Im Gegensatz zur elektronischen Patientenakte bieten Anbieter einer peGA ein persönliches Gesundheitsmanagement an, das vom Patienten selbst geführt werden muss – also allerhöchstens eine Kopie der ärztlichen Patientenakten darstellt und dies auch nur, sofern der Nutzer minutiös sämtliche Unterlagen von seinen Ärzten anfordert und eigenhändig in die jeweiligen Apps und Webangebote überträgt. 

Dies erscheint uns nicht mehr zeitgemäß. In vielen Nachbarländern der Bundesrepublik existieren bereits Systeme, die Patienten Einsicht in die vom Arzt geführte Patientenakte geben und sogar eine Zugriffskontrolle erlauben. Dies ermöglicht Patienten einen mündigen und selbstverantwortlichen Umgang mit ihren eigenen Daten und Krankengeschichten. Zugleich können Doppelbehandlungen und Fehldiagnosen vermieden werden, wenn nicht jeder Leistungserbringer seine eigene lokale Patientenakte führt, sondern Röntgenbilder, Blutwerte und Krankheitsverläufe elektronisch zwischen Hausarzt, Facharzt und Krankenhaus übermittelt werden können. Deutschland muss seine Versäumnisse in diesem Bereich schleunigst nachholen und Anschluss an seine Nachbarn finden. 

Aus diesem Grund fordern wir den Aufbau eines elektronischen Patientenaktensystems, in welches alle Leistungserbringer die Behandlungsdaten ihrer Patienten einpflegen müssen. 

Einziges Kriterium für Software, durch welche Leistungserbringer auf die ePA zugreifen, soll weiterhin die Zulassung durch die gematik(Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH) sein. 

Als bestmögliche Lösung erachten wir ein kombiniertes System aus ePA und persönlichen Gesundheitsakten. Hierbei haben weiterhin nur Leistungserbringer die Möglichkeit, Daten in die ePA einzupflegen. Der Charakter eines Beweis- und Dokumentationsmittels der Patientenakte bleibt gewahrt. Gleichzeitig soll nicht nur der direkte Zugang zur ePA für Patienten möglich sein (z.B. über eine Website), sondern auch der freiwillige Zugriff über die peGA-Systeme privater Anbieter und Krankenkassen. Auf Anweisung des behandelnden Arztes soll es zudem möglich sein, dass Patienten direkt Daten in die ePAeinpflegen können. So soll es ermöglicht werden, zukünftig Schmerztagebücher, Blutzuckerprotokolle und andere Arten der Patienten-Arzt-Kooperation papierlos abzuwickeln. 

Bei der Entwicklung, Ausgestaltung und Umsetzung sind wir technologieoffen. Diese Aufgaben und Kompetenzen sollen weiterhin der gematik obliegen, die bereits das System der elektronischen Krankenversicherungskarte für die Bundesrepublik entwickelt hat.  

Dennoch fordern wir, dass die Compliance-Vorgaben für von der gematik betriebene oder entwickelte Systeme nicht länger ignoriert werden. Ein Nachweis, dass die aktuellen Systeme die Anforderungen zum Stand der Technik nach den international gültigen Normen (ISO/IEC 15408 und andere vom BSI mit verfassten Standards) erfüllen, ist schnellstens nachzureichen. 

Weiterhin sind wir der Meinung, dass eine zentralisierte Speicherlösung aller Daten dem Sicherheitsanspruch der Bürgerinnen und Bürger nicht gerecht werden wird. Stattdessen bevorzugen wir verteilte Speicherlösungen, bei denen nur Referenzen zentral hinterlegt werden, wie sie etwa in Österreich bereits 2013 etabliert wurden. 

Antragssteller: JuLis München, LAK Gesundheit, LAK Netz & Medien

Gültigkeit: 5 Jahre

Kein Schulterschluss mit Autokratien – eine neue Außenpolitik mit Taiwan

Die Jungen Liberale Bayern fordern die Bundesregierung dazu auf, eine Kehrtwende in der Außenpolitik mit der Republik China (auch Taiwan genannt) zu vollziehen. 

Die Wünsche der KPCh dürfen nicht die deutsche und europäische Außenpolitik bestimmen. Daher fordern die Junge Liberale Bayern: 

  • Die Bundesregierung soll sich auf europäischer Ebene für ein umfangreiches Freihandelsabkommen zwischen der EU und Taiwan einsetzten. 
  • Die Bundesrepublik Deutschland soll Taiwan als vollwertigen und unabhängigen Staat anerkennen und offiziell diplomatische Beziehungen aufnehmen. 
  • Die Bundesregierung soll sich ebenfalls auf internationaler Ebene dafür stark machen, dass Taiwan Mitglied in den Institutionen der UN wird. 

Antragssteller: JuLis Oberbayern

Gültigkeit: 5 Jahre

Globale Probleme erfordern globales Handeln – Entwicklungszusammenarbeit während der Pandemie

Die Corona-Krise hat für uns alle weitreichende Einschränkungen bedeutet. In vielen Bereichen wirkte die Bundesregierung zwar überfordert, dennoch wurde die Bewältigung der Corona-Krise in Bayern und der Bundesrepublik Tag für Tag greifbarer. Andere Staaten sahen sich mit Blick auf die Bewältigung der Covid-19-Pandemie mit weitaus größeren Problemen beschäftigt. 

In einer Welt, die immer mehr zusammenwächst ist gegenseitige Rücksichtnahme und Verlässlichkeit auf Partnerstaaten – und solche, die es noch werden könnten – ein Gebot Gebot liberaler Politik. 

Pandemien lassen sich nur gemeinsam als Weltgemeinschaft bewältigen; regionale Teilerfolge werden insb. SARS-CoV-2 zwar temporär vor weiterer Ausbreitung durch stete Mutation abhalten; ob diese durch die jetzigen Impfungen aufzuhalten sein werden, ist aber fraglich. 

Deshalb fordern die Jungen Liberalen Bayern im Einzelnen 

  1. Versorgung hilfsbedürftiger Staaten mit medizinischen Gütern und Equipment. 
    So wie die Bundeswehr z.B. nach Indien geflogen ist und die dortigen Intensivstationen mit Sauerstoff zur Behandlung von Corona-Patienten versorgt hat, sollen auch andere Staaten im Zukunft Unterstützung erfahren, um die Versorgung von Intensivpatienten bewältigen zu können. 
  2. Export von Arzneimitteln. 
    Arzneimittel, die in der Bundesrepublik Deutschland zu Genüge vorhanden sind, sollen an Staaten mit fragilen Gesundheitssystemen exportiert werden, um Tote durch Ebola, Tuberkulose, etc. zu verhindern. 
  3. Medizinische Unterstützung aus der Ferne. 
    Während in Deutschland durch die Einbeziehung von Hausärzt*innen die Impfkampagne beschleunigt werden konnte, finden sich nach wie vor viele Ärzt*innen, die bereit wären ihren Teil zur Bekämpfung von Pandemien zu leisten. Ihre Expertise über digitale Schulungen oder die digitale Begleitung von Impfungen im Ausland zu nutzen wäre ein Leichtes. Hierfür soll die Bundesregierung entsprechende Infrastruktur und Kontakte herstellen, um freiwilligen Ärzt*innen die Chance zu geben, Pandemien zu bekämpfen. 

Antragssteller: JuLis Oberbayern

Gültigkeit: 5 Jahre

Quecksilber-Filter

Die Jungen Liberalen Bayern fordern, dass alle Kohlekraftwerke eine 
Quecksilberfltertechnologie staatlich verpfichtend in ihre Abgasanlagen einbauen 
müssen, sodass die Quecksilberemissionen sinken. In den nächsten fünf Jahren müssen 
alle Kohlekraftwerke ihre Emissionen auf 1g Quecksilber pro m^3 Luft senken. DieEinbaukosten sowie die laufenden Kosten sind vom Betreiber zu tragen. 

Antragssteller: JuLis Mittelfranken, Johannes Kuffer

Gültigkeit: 5 Jahre

Steuerliche Absetzbarkeit von Social Freezing 

Wir fordern die staatliche Förderung der Kryokonservierung von Eizellen, dem Social Freezing, auch über die aktuelle Förderung bei potentiellfruchtbarkeitsgefährdenden, medizinischen Behandlungen hinaus. 

Antragssteller: JuLis Oberbayern

Gültigkeit: 5 Jahre