JuLis Bayern entwickeln Menschenrechts-Liveticker zu Fußball-WM

Wenn man einen Liveticker zu einem Sportereignis liest, wünscht man sich Spannung, Chancen und viele Tore. Etwas anders funktioniert jedoch der Liveticker, den die Jungen Liberalen (JuLis) Bayern anlässlich der Fußball-WM in Katar entwickelt haben. Während im Liveticker auf www.katarvsmenschenrechte.de Team Katar und Team Menschenrechte um den Sieg ringen, ploppen immer wieder zufällig generierte Ereignisse auf: Arbeitsmigranten aus Nachbarstaaten wird die Heimreise verweigert, was zu einer gelben Karte für Team Katar führt. Aufruhr im Stadion, weil sich zwei Männer auf der Tribüne geküsst haben und der Sicherheitsdienst einschreitet. Der Videoschiedsrichter nimmt ein Tor für Team Menschenrechte zurück, weil die FIFA ein dänisches Trikot mit der Aufschrift “Human rights for all” verbietet. Felix Meyer, Landesvorsitzender der JuLis Bayern, beschreibt die Aktion wie folgt: “Arbeiter, Frauen, Homosexuelle. All diese Menschen werden in Katar diskriminiert oder in ihren grundlegenden Rechten verletzt. Trotzdem hat sich FIFA dazu entschieden, dort die teuerste Weltmeisterschaft aller Zeiten auszurichten. Eine WM, die nicht nur viel Geld, sondern auch unzählige Menschenleben gekostet hat. Statt einfach nur auf diese Absurditäten hinzuweisen, wollen wir sie konkret an einzelnen Beispielen aufzeigen. Und wenn man sich diese Beispiel durchliest, muss man sich wirklich fragen, wie diese Weltmeisterschaft nach Katar kommen konnte.”

“Dieses Turnier steht klar im Widerspruch zu den Grundprinzipien der FIFA. In Artikel 3 der FIFA-Statuten steht, dass der Verband sich für den Schutz aller international anerkannten Menschenrechte einsetzt. Stattdessen werden Zeichen für Vielfalt und Toleranz, etwa eine ‘One Love’-Kapitänsbinde, die außer Deutschland auch andere Mannschaften nutzen wollten, verboten. Gleichzeitig wird aber toleriert, dass ein WM-Botschafter Frauen als Süßigkeiten und Homosexualität als geistigen Schaden bezeichnet. Mit unserem Ticker wollen wir zeigen: Egal, was passiert, Team Menschenrechte kann bei dieser WM nicht gewinnen”, so Kai Fackler, Pressesprecher der JuLis Bayern.

Der Ticker solle noch mindestens bis zum Ende des Turniers verfügbar sein und auf der Webseite gebe es zu einem großen Teil der Meldungen weiterführende Informationen, damit alle Interessierten sich ein umfassendes Bild machen können. “Auch in Deutschland wissen die wenigsten, wie gravierend die Probleme dieser Weltmeisterschaft tatsächlich sind. Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe sind da nur die Spitze des Eisbergs. Politik, Sportverbände und Fans sollten jetzt klar machen: Wenn es bei einer WM nur noch um Geld geht, leiden Sport und Menschen darunter. Das wollen wir nicht tolerieren”, so Meyer abschließend.