Stigmatisierung und Pauschalität löst Herausforderungen nicht


München, 22.09.2020 Die Staatsregierung hat bei ihrer heutigen Pressekonferenz weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verkündet. Dabei wurde betont, dass neben Reiserückkehrern insbesondere eine Leichtsinnigkeit gerade junger Menschen ausschlaggebend für gestiegene Fallzahlen sei. Rückschlüsse darauf könne man aufgrund der gestiegenen Fallzahlen bei 15 bis 29 jährigen Menschen ziehen. Dies würde auch zeigen, dass kein starkes Bewusstsein für die Gefahr in Bereichen dieser Personengruppen vorhanden sei.

Maximilian FUNKE-KAISER, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Bayern, zeigt sich verärgert: „Es ist zwar richtig, dass die Fallzahlen bei der Generation 15 bis 29 hoch sind. Ihr aber pauschal zu unterstellen, sie habe wortwörtlich “kein Bewusstsein zum Coronavirus”, ist Stigmatisierung vom allerfeinsten und eine Ohrfeige gegenüber all jenen jungen Menschen, die sich verantwortungsvoll verhalten.“

FUNKE-KAISER weiter: „Sicherlich gibt es in dieser Altersgruppe Personen, die sich überdurchschnittlich unverantwortlich nicht an Hygienebestimmungen halten. Allerdings müssen wir auch feststellen, dass es solches Fehlverhalten in allen Altersgruppen gibt. Es darf zum Wohle aller nun auch nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass es offensichtliche Mängel bei der Durchsetzung von geltendem Recht und Reglement gab. Zudem haben fehlende Strategien bezüglich der Reiserückkehrer diesen Mangel verstärkt.“

FUNKE-KAISER betont: „Jedes Fehlverhalten muss Konsequenzen haben. Aber hören wir doch bitte auf, generationenübergreifende Schuldzuweisungen zu machen. Aufgabe der öffentlichen Hand muss es sein, klare Rahmenbedingungen zu setzen und diese durchzusetzen. Entscheidend zur Bewältigung dieser Pandemie ist es, große Teile der Gesellschaft auf diesem Weg mitzunehmen und die Gesellschaft nicht durch pauschale Verbotskultur und Stigmatisierung zu spalten.“