Warum beim Stichwort "Politik" alle Schüler die Augen verdrehen

Politik. Ein Stichwort, bei dem meine Mitschüler gerne mal aufstöhnen und die Augen verdrehen. „Ja, das ist schon irgendwie interessant, aber viel zu kompliziert." Das war auch meine Einstellung, bevor ich mich entschloss, sie zu ändern. Dabei galt es dann erstmal herauszufinden: Welche politische Einstellung habe ich denn überhaupt? Ich hatte das Glück, nicht lange suchen zu müssen. Gleich die erste Partei, die ich unter die Lupe nahm, passte zu mir: Die Freien Demokraten. Doch trotz aller Ambitionen und meines Tatendrangs schien mir die Idee, der FDP beizutreten, irgendwie komisch. Bevor ich diese Idee jedoch verwarf, stieß ich auf die Jungen Liberalen, die jugendliche Version der FDP sozusagen.

Die Huffington Post Deutschland lässt junge Menschen zu Wort kommen. Die 18-jährige Abiturientin Melanie berichtet hier von ihrem Engagement bei den Jungen Liberalen Bayern.
Politik. Ein Stichwort, bei dem meine Mitschüler gerne mal aufstöhnen und die Augen verdrehen. „Ja, das ist schon irgendwie interessant, aber viel zu kompliziert.” Das war auch meine Einstellung, bevor ich mich entschloss, sie zu ändern. Dabei galt es dann erstmal herauszufinden: Welche politische Einstellung habe ich denn überhaupt?
Ich hatte das Glück, nicht lange suchen zu müssen. Gleich die erste Partei, die ich unter die Lupe nahm, passte zu mir: Die Freien Demokraten. Doch trotz aller Ambitionen und meines Tatendrangs schien mir die Idee, der FDP beizutreten, irgendwie komisch. Bevor ich diese Idee jedoch verwarf, stieß ich auf die Jungen Liberalen, die jugendliche Version der FDP sozusagen.
Vom ersten Moment an unglaublich spannend, aber auch verwirrend
Schon der erste Stammtisch war für mich wirklich spannend. Alle redeten über die Themen, die sie bewegten, diskutierten über ihre Meinungen und informierten sich gegenseitig. Vom ersten Moment an unglaublich spannend, aber auch verwirrend. Vor allem wenn man sich wie ich davor für Politik nur soweit interessierte, dass ich ungefähr wusste, welche Parteien es gibt und Angela Merkel unsere Bundeskanzlerin ist. Von kommunalen Themen ganz zu schweigen – die waren für mich sowieso ein Buch mit sieben Siegeln.
Dabei stand gerade ein Bürgerentscheid in Augsburg bevor, in dem entschieden wurde, ob die Stadtwerke Augsburg mit einem privaten Partner fusionieren sollten. Zuerst verstand ich nicht besonders viel davon und war mir auch nicht sonderlich sicher, wie ich abgestimmt hätte, wenn ich damals schon 18 Jahre alt gewesen wäre. Aber darüber hätte ich mir eigentlich keine Sorgen machen müssen: Mir wurde alles im Detail und sehr geduldig erklärt. Dies erzählte ich dann meiner Mutter, die dann überzeugt mit „JA” stimmte, wie ich es ihr geraten hatte.
„Was? Die FDP? Nein, ich glaube, die mag ich nicht”
Dies war für mich der erste Moment, in dem ich mich für Politik begeisterte, was dazu führte, dass ich begann, mich überhaupt mit politischen Themen auseinanderzusetzen und mit meinen Freunden und Verwandten darüber zu reden.
Eine gute Freundin von mir war am Anfange fast schon schockiert, als ich ihr von meinem Beitritt bei den Jungen Liberalen erzählte. „Was? Die FDP? Nein, ich glaube, die mag ich nicht. Aber ich finde Politik auch nicht so spannend.” Nach einigen Diskussionen über tagespolitische Themen hat sie mich mit dem Ausspruch „Also wirklich, wegen dir finde ich Politik jetzt richtig spannend. Die JuLis sind mir auch richtig sympathisch geworden, du hast mich überzeugt” überrascht.
Womit sie vollkommen Recht hat! Politik ist spannend! Anträge, Debatten, Stammtische, Kongresse. Das war für mich alles neu und ungewohnt, aber auch unglaublich interessant. Die verschiedenen Treffen bieten jedem die Möglichkeit, sich zu informieren, seine eigene Meinung zu bilden und diese dann zu vertreten. Aber sie sind nicht nur die Plattform für politische Debatten.
„Be the change you want to see in this world”
Nach nur einem halben Jahr bei den JuLis habe ich die verschiedensten Personen getroffen, die trotz ihres jungen Alters schon viel Interessantes zu erzählen haben. Darunter befinden sich Studenten mit außergewöhnlichen Studiengängen, Schüler und blutjunge Unternehmer – jeder davon gleichermaßen beeindruckend. Von jedem kann man etwas anderes lernen, sei es über Geschichte, Wirtschaft, Immobilien oder ein anderes Thema.
Außerdem kann sich jeder dort einbringen, wo er es möchte. Engagement bedeutet nicht nur selber Mitmachen, sondern auch andere zum Mitmachen zu überzeugen. Man kann zu Spenden aufrufen, Hilfsaktionen oder Demos veranstalten – man kann aktiv das umsetzen, was man verändern möchte und mit genug Willen damit auch erfolgreich sein. „Be the change you want to see in this world”. Das ist vor allem das, was mir an der Politik gefällt.
Nicht nur eine Meinung zu haben und diese an einem Rednerpult zu vertreten, sondern auch aktiv zu werden. Dies macht meiner Meinung nach auch eine Demokratie aus: Jeder Einzelne hat das Recht und die Möglichkeit, etwas zu ändern.
Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Jugendliche sich für Politik interessieren, denn die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, sind die Entscheidungen, die über unser zukünftiges Leben entscheiden. Nicht jeder hat das Glück, in einem demokratischen Land mit aktiver Mitbestimmung leben zu können und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, sollte man meiner Meinung nach auch nutzen.

Jetzt ist die Zeit: Die Brücke vom Heute in die Zukunft zu bauen

Als Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Bayern und als Dozent für Umweltethik komme ich mit vielen Menschen ins Gespräch. Auch in meiner Heimatstadt München und in meinem Umfeld sehe ich, dass viele Menschen die Situation der Flüchtlinge, der Krieg in Syrien und aktuell die Anschläge von Paris besonders bewegen. Natürlich gibt es Menschen, die sich in diesem Zusammenhang berechtigt Sorgen machen. Sorgen darüber, ob ihr eigenes Leben durch neue Entwicklungen schlechter oder bedroht wird.

Als Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Bayern und als Dozent für Umweltethik komme ich mit vielen Menschen ins Gespräch. Auch in meiner Heimatstadt München und in meinem Umfeld sehe ich, dass viele Menschen die Situation der Flüchtlinge, der Krieg in Syrien und aktuell die Anschläge von Paris besonders bewegen.
Natürlich gibt es Menschen, die sich in diesem Zusammenhang berechtigt Sorgen machen. Sorgen darüber, ob ihr eigenes Leben durch neue Entwicklungen schlechter oder bedroht wird.
CSU und ihre verbalen Aussetzer
Umso schöner ist es für mich, zu sehen, mit wie viel Engagement und Hingabe sich ehrenamtliche Helfer für die Flüchtlinge einsetzen.
Bayern macht insgesamt einen mustergültigen Job, was den Umgang mit den Flüchtlingen angeht, auch wenn die CSU durch verbale Aussetzer einen anderen Eindruck vermitteln will…
Den ganzen Gastbeitrag von Lukas findest Du auf der Seite der Huffington Post.

Fragen zur Pressearbeit der Jungen Liberalen Bayern beantworten Dir Andre (andre.lehmann@julis-bayern.de), Johannes (johannes.keil@julis-bayern.de) und Thomas (thomas.dischinger@julis-bayern.de).

Weiden 2015 – Mein Erster LaKo

Christoph aus dem Unterallgäu ist 21 Jahre alt und seit kurzem Mitglied bei den bayerischen JuLis. Er erzählt Euch hier seine Eindrücke und Erfahrungen, die er während seines ersten Landeskongresses in Weiden sammeln konnte.

Mein Name ist Christoph, ich bin 21 Jahre alt und seit kurzem Mitglied bei den bayerischen JuLis. Ich darf Euch hier über meine Eindrücke und Erfahrungen berichten, die ich während meines ersten Landeskongresses in Weiden sammeln durfte.
Zuerst möchte ich euch kurz erzählen, wie ich überhaupt bei den JuLis gelandet bin. Im vergangenen Schuljahr durfte ich als Landesschülersprecher der Beruflichen Oberschulen in Bayern die Interessen unserer Schülerinnen und Schüler vertreten und habe auch einige Einblicke in die Politik erhalten. Während dieser Zeit habe ich festgestellt, dass ich mich auch gerne im außerschulischen Bereich engagieren möchte. Die Freien Demokraten waren schon immer die Partei, durch die ich mich am besten vertreten fühlte. Also entschloss ich mich kurzerhand, Kontakt zu den Jungen Liberalen aufzunehmen und wurde kurz darauf stolzes Mitglied.
Was ist eigentlich ein „GO“?
Als Neumitglied der JuLis durfte ich dann am 88. Landeskongress in Weiden teilnehmen. Zu Beginn der Veranstaltung war ich natürlich etwas hilflos. Wie laufen die Antragsberatungen ab? Was ist gemeint, wenn Anträge „gemüllert“ werden? Was passiert bei der ersten, zweiten und dritten Lesung eines Antrages und was ist ein „GO“? Meine Nebensitzer erkannten ziemlich schnell, dass ich zunächst völlig ratlos war und standen mir mit Rat und Tat zur Seite.
Nach kurzer Zeit hatte ich dann die Abläufe verstanden und konnte mich voll mit in die Antragsberatung einbringen. Ich war von den fachlich fundierten Redebeiträgen der anderen JuLis beeindruckt. Auch insgesamt herrschte auf dem Landeskongress eine ziemlich sachliche Debattenkultur. Wären die Landesparlamente oder der Bundestag nur halb so diszipliniert, wären einige der aktuellen Probleme wohl ziemlich schnell gelöst oder gar nicht erst entstanden.
Selbstverständlich besteht so ein Landeskongress nicht nur aus aufregenden Debatten, sondern auch aus dem ein oder anderen persönliche Gespräch mit anderen JuLis. Nie hatte ich den Eindruck, mich mit einem Dummschwätzer zu unterhalten, wie es häufig bei Debatten in den sozialen Netzwerken der Fall ist. Auch das ist eine Eigenschaft der JuLis, die ich auf dem Landeskongress sehr zu schätzen gelernt habe.
Jeder JuLi muss mal „schlafen“
Natürlich wird auch der schönste Landeskongress irgendwann unterbrochen. Jeder muss mal schlafen. Oder ein Bier trinken. Oder zwei. Mit dezenten Kopfschmerzen startete ich also in den zweiten Tag des Landeskongresses.
Für diesen Tag waren unter anderem die Neuwahlen des Vorstandes vorgesehen. Aufgrund meiner relativ kurzen Mitgliedschaft kann ich zu den Wahlen nicht viel sagen. Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass es sich bei den frisch gewählten Mitgliedern des Landesvorstands um motivierte und kompetente Leute handelt, die die JuLis in Bayern weiter voranbringen werden.
Mein ganz persönlicher LaKo-Moment
Nach den Wahlen gingen wir schließlich wieder in die Antragsberatung über. An diesem Abend hatte ich meinen ganz persönlichen LaKo- Moment. Jedes Mitglied kann seine Meinung zu einem Antrag durch Redebeiträge und Änderungsanträge einbringen. Ich war mit einem Abschnitt in einem Antrag nicht einverstanden und wollte dessen Streichung beantragen. Natürlich muss so eine Streichung vorne am Rednerpult mündlich begründet werden und ich muss zugeben, dass ich deshalb tatsächlich ein klein wenig nervös war.
So ging ich also nach vorne und begründete meinen Änderungsantrag ausgeschmückt mit etwas scharfem Witz. Nach einer umfangreichen Debatte gelang es mir tatsächlich mit etwas Unterstützung, eine Mehrheit für die Streichung zu gewinnen. Es war ein ausgesprochen gutes Gefühl, einen Antrag so weiter zu verbessern.
JuLis können länger
Dass die JuLis aber nicht nur wissen, wie man debattiert und Politik betreibt, sondern auch noch verdammt gute Partys schmeißen können, wurde am Samstagabend deutlich. Ich muss offen zugeben, dass ich es eigentlich vorziehe, in gemütlicher Atmosphäre ein Paar Bier zu trinken. Die Party der Jungen Liberalen stellt hier jedoch eine Ausnahme dar. Überragende Atmosphäre, tolle Leute und extreme Kopfschmerzen am nächsten Morgen.
So startete dann der letzte Tag des Landeskongresses mit einem Glas Wasser, einer Tasse Kaffee und irgendwo dazwischen mit einer Aspirin. Es wurden weiterhin interessante Beiträge beraten.
Bis zum nächsten LaKo
Nach dem Schlusswort des wiedergewählten Landesvorsitzenden ging ein interessanter und lehrreicher Landeskongress zu Ende. Insgesamt war ich wirklich sehr froh, an diesem LaKo teilgenommen zu haben und habe die investierte Zeit absolut nicht bereut. Die Organisation war äußerst gelungen, die Verpflegung einwandfrei, die Leute einsame Spitze. Schade eigentlich, dass der Landeskongress nur zwei Mal im Jahr stattfindet.
Ich hoffe, dass ich Euch einen kleinen Einblick in die Erfahrungen und Empfindungen meines ersten Landeskongresses geben konnte und freue mich darauf, die JuLis beim nächsten LaKo wiederzusehen.

Christoph Zander ist 21 Jahre alt und kommt aus Westerheim im Unterallgäu. Er ist Mitglied im Kreisverband Allgäu, als Landesschülersprecher der Beruflichen Oberschulen in Bayern aktiv uns seit diesem Jahr Mitglied der JuLis Bayern.

Mein erster Bundeskongress – Der #BuKoDAHOAM

Vom 30. Oktober bis zum 1. November, fand mein erstes großes Bundesereignis mit den Jungen Liberalen statt: Der 51. Bundeskongress. Zu meinem Glück sogar in meinem Bundesland Bayern. Als wir, Johannes, Eva und ich, nach rund drei Stunden Fahrt in Würzburg ankamen, war die Spannung bereits groß. Was erwartet mich? Wen werde ich kennenlernen? Wird es spannend? Oder doch eher eine fade Etappe einer bisher tollen Zeit?

Politik hat viele verschiedene Gesichter. In einer Zeit, in der staatliche Organisationen immer undurchsichtiger und der Bürger immer gläserner erscheint, wird es umso wichtiger, sich mit ihr auseinanderzusetzen.
So ging es auch mir, als ich vor rund einem Jahr den Kontakt zur Parteienlandschaft suchte. Vergangenes Wochenende, vom 30. Oktober bis zum 1. November, fand nun mein erstes großes Bundesereignis mit den Jungen Liberalen statt: Der 51. Bundeskongress. Zu meinem Glück sogar in meinem Bundesland Bayern. Als wir, Johannes, Eva und ich, nach rund drei Stunden Fahrt in Würzburg ankamen, war die Spannung bereits groß. Was erwartet mich? Wen werde ich kennenlernen? Wird es spannend? Oder doch eher eine fade Etappe einer bisher tollen Zeit?
Letzte Befürchtung wurde glücklicherweise gleich am ersten Abend widerlegt. Man traf sich im Würzburger Hofbräu, das fußläufig von unserem Hotel erreichbar war. Unzählige junge Politikbegeisterte trafen sich bei Speis und Trank, während im vorderen Bereich spannende Redebeiträge zu aktuellen Themen gehalten wurden. Höhepunkt des Abends war selbstverständlich die Enthüllung des neuen Logos der JuLis, welches überwiegend positiv und frisch aufgefasst wurde.
Samstag ging es dann in die Vollen. Bereits im Vorfeld wurden Anträge geschrieben, Änderungen verfasst, Reden geübt und an Strategien gefeilt. Angekommen an unserem Tagungsort, der s.Oliver Arena, war die Atmosphäre bereits gut. Stände, wie der, der Friedrich-Naumann-Stiftung oder der Liberalen Hochschulgruppe boten viele Gelegenheiten, sich mit dem Thema Liberalismus zu beschäftigen. Im Inneren der Multifunktionshalle fand die Tagung statt. Kern der heutigen Diskussion war der Leitantrag zum Thema innere Sicherheit, welcher für so viel Gesprächsstoff sorgte, dass die Debatte selbst am kommenden Tag noch weitergeführt wurde. Dennoch wurde es nicht langweilig und man hatte die Möglichkeit, sich über die Inhalte auszutauschen oder, wenn man eine Auszeit brauchte, sich bei einem Kaffee oder leichtem Freibier mit hochkarätigen Gästen wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann oder Albert Duin (welchen ich bereits bewunderte, bevor ich ihn kennenlernte) zu unterhalten.
Nach Unterbrechung des BuKos folgte ein sehr wichtiges Element, das natürlich bei einer Jugendorganisation nicht fehlen darf: Die Party. In einem stilvollen Club gab es leckere Häppchen für das leibliche Wohl sowie natürlich Bier und den ein oder anderen Drink. Da Halloween war, haben Johannes, Eva, und ich, unseres Zeichens große Metalfans, geschminkt die Veranstaltung aufgemischt, was zu einer lockeren Atmosphäre beitrug. Auch Albert Duin ließ es sich nicht nehmen, einen rundum gelungen Abend mitzugestalten.
Nach einer viel zu kurzen Nacht folgte der letzte Kongresstag. Bei manchen zeugten leichte Augenringe vom vorangegangenen Abend. Doch wer ein JuLi ist, täuscht keine falsche Müdigkeit vor. Die restlichen Anträge wurden besprochen, man verabschiedete sich von seinen alten und neuen Bekanntschaften in dem Wissen, sich bereits bald wiederzusehen.
Wieder zurück, lasse ich das vergangene Wochenende Revue passieren. Und mir wird klar: Politik ist nur für diejenigen undurchsichtig und langweilig, die sich nicht mit ihr befassen. Wer aufgeweckt und interessiert ist und vor allem sich selbst nicht egal ist, versteht die Politik nicht nur, sondern kann sie ganz aktiv mitgestalten. Vielen Dank an alle Beteiligten und bis zum nächsten Mal!

Rafael Burkhardt ist 23 Jahre alt und Mitglied in München.
RafiEviJohannes

JuLeo 3/2015

Das dritte JuLeo in diesem Jahr ist Online. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Wirtschaftspolitik in Europa.

Das dritte JuLeo in diesem Jahr ist Online. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Wirtschaftspolitik in Europa.

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JuLi-Landesvorsitzender: „In Kloster Banz treffen sich Brüder im Geiste.“

Dass ausgerechnet Orbán zur CSU-Klausurtagung eingeladen wurde, zeigt, in welcher Geisteshaltung Seehofer angekommen ist. Die Christsozialen trafen sich in Franken mit dem fragwürdigsten Rechtsausleger in der Europäischen Union. Orbán tritt nicht nur die europäischen Werte mit Füßen, er steht für ein Modell gelenkter Demokratie, das kein aufrechter Politiker akzeptieren kann.

Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen Bayern, Lukas Köhler, äußert sich zum heutigen Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten, Viktor Orbán, bei der Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz:
„Dass ausgerechnet Orbán zur CSU-Klausurtagung eingeladen wurde, zeigt, in welcher Geisteshaltung Seehofer angekommen ist. Die Christsozialen trafen sich in Franken mit dem fragwürdigsten Rechtsausleger in der Europäischen Union. Orbán tritt nicht nur die europäischen Werte mit Füßen, er steht für ein Modell gelenkter Demokratie, das kein aufrechter Politiker akzeptieren kann.
Die Union verlässt inzwischen jede Ebene der ernsthaften politischen Auseinandersetzung. Es überrascht nicht, dass Seehofer und Orbán gewisse Gemeinsamkeiten teilen. Irritierend ist aber, wie deutlich die CSU diese Ähnlichkeit herausarbeitet. Seehofer scheint den unsachlichen Populismus fortlaufend weiterentwickeln zu wollen. Dass er sich damit bereits in die Nähe von Verteidigern einer „illiberalen Republik“ stellt, ist einem bayerischen Regierungschef unwürdig.“

Von Damaskus bis München

Während dieser Zugfahrt wurden mir so eigene Dinge klar: Ich könnte eines dieser Mädchen sein. Ich hatte nur das Glück hier in Deutschland geboren zu sein und nicht in Syrien. Wir sind im gleichen Alter, wir haben teilweise sogar die gleichen Interessen, haben Träume, Familie und Freunde. Diese beiden Mädchen mussten all das hinter sich lassen, um vor Terror, Gewalt und Tod zu fliehen.

Es waren Sommerferien und die vorletzte Ferienwoche ging gerade zu Ende. Ich war mit meiner Tante für ein Wochenende in Wien.
Am 6. September, ein Sonntag, um 18.30 Uhr sollte unser Zug zurück Richtung München abfahren. Doch bereits um 18:00 Uhr wurden 20 Minuten Verspätung vorhergesagt. Eigentlich ärgerlich, aber heute gab es dafür einen besonderen Grund: Den in Ungarn gestrandeten Flüchtlingen wurde die Einreise nach Deutschland erlaubt. Da unser Zug aus Budapest über Wien nach München fuhr, wussten wir, dass diese mit uns an Bord sein würden.
Als wir am Gleis ankamen, fielen mir direkt kleine Gruppen von Flüchtlingen ins Auge und auch die Helfer des Roten Kreuzes waren da, um Wasser und Essen zu verteilten. Wir warteten 30 Minuten statt 20, aber das machte mir nichts aus. Denn ich war gespannt und auch ein bisschen aufgeregt. Aber im positiven Sinn.
Ich bin ein kontaktfreudiger Mensch und mich interessiert es sehr, was Flüchtlinge eigentlich über Deutschland denken, ihre Beweggründe und ihre Geschichte.
Ich war eigentlich darauf eingestellt, keinen Sitzplatz mehr zu bekommen. Für mich war das kein Problem, denn Leute, die schon so lange unterwegs sind, sollten meiner Meinung nach wenigstens eine angenehme Zugfahrt haben. Meine Tante und ich gingen durch zwei Abteile und suchten nach Sitzplätzen. Wie ich es mir gedacht hatte, waren keine Plätze mehr frei. Also stellten wir unser Gepäck ab und gingen ans Ende des Abteils.
Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die vier jungen syrischen Männer, die ich um die 20 schätzen würde. Sie saßen uns gegenüber an einem Tisch. Als sie uns sahen, sprach einer einen anderen an, woraufhin beide aufstanden und uns ihre Plätze anboten.
„Please sit down“, sagte einer von ihnen mit starkem Akzent. Wir wollten zuerst ablehnen, schließlich waren es deren Sitzplätze und wir würden noch einige Zeit fahren. Die beiden Männer bestanden aber darauf und beteuerten, dass das wirklich kein Problem für sie sei. Wir bedankten uns bei ihnen und setzten uns.
Kurze Zeit darauf kamen zwei Mädchen mit Kopftuch auf der Suche nach einem Sitzplatz an uns vorbei, woraufhin auch die beiden verbliebenen Jungen aufstanden und ihnen ihre Plätze überließen.
Mehr passierte erst einmal nicht. Der Zug setzte sich in Bewegung und wir fuhren ungefähr 10 – 15 Minuten still vor uns hin, bis das Mädchen mir schräg gegenüber das Schweigen brach: „You’re going to ‚München‘?“ So begann ein reges Gespräch.
Wir redeten die ganze Zugfahrt miteinander. Meist auf Englisch, wobei uns beide schon stolz deutsche Wörter und Sätze sagten, die sie in Ungarn gelernt hatten. Das war auch eine der Fragen, die uns eine der beiden gleich am Anfang stellte: „How long do I need to learn German?“ Außerdem fragten sie noch andere Dinge. Wann sie beginnen könnten zu arbeiten beziehungsweise zur Schule zu gehen, oder wann ihnen gesagt wird, dass sie sicher bleiben dürften.
Im Laufe des Gesprächs erfuhr ich so einiges über die Beiden. Besonders gut habe ich mich allerdings mit Salwa verstanden. Sie ist 16 Jahre alt und somit nur ein Jahr älter als ich. Wir verstanden uns einfach auf Anhieb und unterhielten uns über alles Mögliche – von unserer Heimat bis hin zu unseren Zukunftsplänen und Träumen. Sie kommt aus der syrischen Stadt Damaskus, will nach Berlin zu ihrer Cousine und so schnell wie möglich wieder zur Schule gehen. Schließlich möchte sie einmal Zahnärztin werden. Auf ihrem Handy zeigte Salwa mir sogar Fotos, wie ihre Schule aussah, bevor sie zerbombt wurde.
Das Mädchen neben ihr stellte sich als ihre Schwester namens Israa heraus. Sie ist 22 Jahre alt und will nach Schweden reisen, da dort ihr Verlobter wohnt. So bald wie möglich möchte sie ihr Jurastudium wieder aufnehmen. Außerdem erfuhr ich, dass ihre 3. Schwester auch hier im Zug war.
Während dieser Zugfahrt wurden mir so eigene Dinge klar:
Ich könnte eines dieser Mädchen sein. Ich hatte nur das Glück hier in Deutschland geboren zu sein und nicht in Syrien. Wir sind im gleichen Alter, wir haben teilweise sogar die gleichen Interessen, haben Träume, Familie und Freunde. Diese beiden Mädchen mussten all das hinter sich lassen, um vor Terror, Gewalt und Tod zu fliehen.
Ich kann es gut nachempfinden, wie schwer diese Entscheidung für sie gewesen sein muss.
Sie haben mir von ihrer Familie erzählt. Ihre Eltern sind irgendwo in einem Camp in der Türkei. Von ihrer vierten Schwester wissen sie nichts. Und trotzdem gehen die beiden so positiv durchs Leben. Das ist etwas, was ich unglaublich bewundere. Trotz all der schlimmen Dinge, die sie erlebt haben, hoffen sie auf eine bessere Zukunft in Deutschland und sie hoffen, eines Tages zurück in ihre Heimat nach Syrien zu können, um ihr Land wieder aufzubauen.
Hinter jedem dieser Flüchtlinge verbirgt sich nur ein Mensch, wie wir alle es sind. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, hat viel Schlimmes erlebt und einiges auf sich genommen, um nach Europa und Deutschland zu kommen. Sie brauchen unsere Hilfe, unsere Unterstützung und auch unser Verständnis.
Nach der Zugfahrt trennten sich zwar unsere Wege, doch mit Salwa habe ich zum Glück über Handy immer noch Kontakt.
#RefugeesWelcome

Eva Keil ist 15 Jahre alt und seit fast einem Jahr bei den JuLis in Landshut aktiv.

JuLeo 2/2015

Die Diskussion um Einwanderung und Asyl scheint nicht abzureißen. Deshalb widmet sich auch das JuLeo diesem Thema.

Die Diskussion um Einwanderung und Asyl scheint nicht abzureißen. Deshalb widmet sich auch das JuLeo diesem Thema.

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In Straßburg mit Ban Ki-moon

Im Juni hatte Phil die Ehre, gemeinsam mit einer Vertreterin der Jonge Democraten aus den Niederlanden, als Repräsentant unserer internationalen Dachorganisation IFLRY an der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) teilzunehmen.

Im Juni hatte ich die Ehre, gemeinsam mit einer Vertreterin der Jonge Democraten aus den Niederlanden, als Repräsentant unserer internationalen Dachorganisation IFLRY an der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) teilzunehmen. Die PACE ist eines der zwei zentralen Organe des Europarats, der mit 47 Mitgliedstaaten die älteste bestehende internationale Organisation Europas ist.

Ein Pult - ein Phil.
Ein Pult – ein Phil.

Dabei wohnten wir auch den Delegiertenversammlungen der ALDE-Gruppe bei, in denen unter dem Vorsitz des spanischen Liberalen Jordi Xuclá die Parlamentssitzungen vorbesprochen wurden. Besonders überrascht war ich, dass selbst diese Sitzungen von Synchrondolmetschern in fünf Sprachen übersetzt wurden! Außerdem hatten wir die Gelegenheit, neben den Sitzungen, auch auf den Gängen und einem abendlichen Delegiertenempfang mit gemeinsamem Abendessen zahlreiche Mitglieder der PACE kennenzulernen: Ich zum Beispiel konnte im Gespräch mit einem ehemaligen Berichterstatter zur Lage in der Ukraine interessante Begebenheiten erfahren, die er dort selbst miterlebt hatte.
Das Highlight der Woche war für mich der Besuch von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der in einer Rede vor der Parlamentarischen Versammlung die gemeinsamen Werte heraushob sowie die Verantwortung betonte, die die europäischen Staaten gegenüber der restlichen Welt (und aktuell insbesondere den Flüchtlingen) tragen. Anschließend stand er auch für kritische Fragen bereit, bei denen er von Seiten der ALDE-Gruppe unter anderem zum Thema Sustainable Development Goals (SDG) gelöchert wurde. Obwohl Ban anschließend in nur knapp einem Meter Entfernung an mir vorbeilief, war es mir leider trotz großer Bemühungen nicht möglich, ein Selfie mit ihm zu erhaschen – hätte ich bloß meinen Selfie-Stick dabei gehabt! 😉
Ban Ki-moon begrüßt Thorbjørn Jagland, den Generalsekreträr des Europarates.
Ban Ki-moon begrüßt Thorbjørn Jagland, den Generalsekreträr des Europarats.

Doch auch die anderen Ehrengäste der PACE waren sehr interessant: So stattete auch die Präsidentin Maltas, Marie Louise Coleiro Preca, dem Europarat einen Besuch ab und referierte über die Flüchtlingspolitik im Mittelmeer. Die Themen der Woche waren zudem die Wahlbeobachtungsmission in der Türkei, die wohl relativ unproblematisch abgelaufen ist, aber auch Missstände im Vorfeld festhielt, ein Bericht über die Menschenrechtssituation in Aserbaidschan, der heftige Diskussionen im Plenum auslöste, und der Schutz von Whistleblowern. Sogar Edward Snowden wurde dazu in einer Videokonferenz live zugeschaltet. Außerdem wurde das 60-jährige Bestehen des Europapreises zelebriert, der dieses Jahr auch an Dresden verliehen wurde und den der Erste Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) vor Ort entgegennahm.
Dresdens erster Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) nimmt den Europapreis entgegen.
Dresdens Erster Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) nimmt den Europapreis entgegen.

Am letzten Tag besuchten wir abschließend den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und das Europäische Parlament – während letzteres zu dieser Zeit leider geschlossen war, erhielten wir über einen befreundeten Mitarbeiter des Europarats eine exklusive Tour durch die Kammern des EGMR.
Phil vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).
Phil vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR).

Insgesamt waren es einige sehr interessante Tage, in denen ich vieles lernen und erfahren konnte!

Phil Hackemann (20) aus München studiert Corporate Management & Economics in Friedrichshafen und ist der stellv. Landesvorsitzende für Programmatik der JuLis Bayern.

Ein Abend für Jäger und Gejagte und solche, die es werden wollen

Sandra (28) ist Leiterin unseres Landesarbeitskreises Umwelt, Forschung & Technologie. Zusammen mit dem Bezirk Mittelfranken organisierte sie einen interessanten Abend auf einer Jadghütte.

„Ich liebe es einfach“ – immer wieder werde ich gefragt, warum zur Hölle ich 650 Kilometer von Delmenhorst (Niedersachsen) nach Mittelfranken fahre, um einen Landesarbeitskreis zu leiten. Das ist die Antwort. Dank eines Arbeitskreises gibt es immer wieder Möglichkeiten für die Mitglieder sich nicht regional, sondern thematisch zu vereinen und für ein Thema eine Mehrheit zu finden. Ich bin gerne Ansprechpartner für Orchideenthemen – etwas das sich herumgesprochen hat. Anders kann ich mir nicht erklären, warum mich ein Neumitglied darauf ansprach, dass er mir eine Hütte in der fränkischen Prärie zur Verfügung stellen sowie etwas zum Thema „Jagen“ erarbeiten könnte. Da ich grundsätzlich kein Fan davon bin, sich in Geschäftsstellen oder Restaurants zu treffen, hatte er mich sofort.
Somit trafen wir uns am 20. Juni und haben uns gemeinsam mit dem Thema „Jäger in der Gesellschaft“ auseinandergesetzt. Hierzu hat der Heilsbronner Herr über Wald und Wild ein kleines Referat gehalten und uns danach von den Vorzügen von Wildfleisch überzeugt.

Die idylische Hütte abgelegen am Ende eines Feldweges in Weißenbronn. © Sandra Drossel-Bück
Die idylische Hütte abgelegen am Ende eines Feldweges in Weißenbronn. © Sandra Drossel-Bück

Erste Sichtung der kompletten theoretischen Fachliteratur für den Jagdschein. © Marc Isenrath
Erste Sichtung der kompletten theoretischen Fachliteratur für den Jagdschein. © Marc Isenrath

Diskussion und Arbeit nach dem Fachvortrag. © Marc Isenrath
Diskussion und Arbeit nach dem Fachvortrag. © Marc Isenrath

Wichtig: auch von Außen einen produktiven Eindruck machen. © Marc Isenrath
Wichtig: auch von Außen einen produktiven Eindruck machen. © Marc Isenrath

Nach der Theorie die Praxis – Pathologie Grundkurs. © Marc Isenrath
Nach der Theorie die Praxis – Pathologie Grundkurs. © Marc Isenrath

König Leopold, genannt Poldi, der „wahre“ Herr im Haus. © Marc Isenrath
König Leopold, genannt Poldi, der „wahre“ Herr im Haus. © Marc Isenrath

Der gemütliche Teil der Veranstaltung. © Sandra Drossel-Bück
Der gemütliche Teil der Veranstaltung. © Sandra Drossel-Bück

Selbst gemachter Burger aus Wildfleisch. © Sandra Drossel-Bück
Selbst gemachter Burger aus Wildfleisch. © Sandra Drossel-Bück

Perfekt gegarte Wildsteaks. © Sandra Drossel-Bück
Perfekt gegarte Wildsteaks. © Sandra Drossel-Bück

Andächtiges Kauen und Schweigen bei Tisch.  © Sandra Drossel-Bück
Andächtiges Kauen und Schweigen bei Tisch. © Sandra Drossel-Bück

Filmreifer Abspann für den Tag auf der Jagdhütte. © Sandra Drossel-Bück
Filmreifer Abspann für den Tag auf der Jagdhütte. © Sandra Drossel-Bück

Als Ergebnis hat der LAK ein Papier entworfen, wie sich die JuLis Bayern künftig gegenüber Jägern positionieren.

Sandra (28) ist die Leiterin des Landesarbeitskreises Umwelt, Forschung & Technologie.